Wenn wir einen Schatz haben, hegen und pflegen wir ihn, egal, was dieser Schatz ist. Das Geld, das auf dem Konto schlummert, ist mit einem guten Passwort geschützt, der Lieblingsschmuck ist einer Schatulle untergebracht, das Auto wird in der Garage aufbewahrt und geschützt und der Ehepartner wird hoffentlich auch umsorgt.
Paulus redet von einem Schatz, der unglaublich wertvoll ist, aber nicht so aufbewahrt wird, weil dies gar nicht möglich ist.
Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die überschwängliche Kraft von Gott sei und nicht von uns.
Die Bibel. (LU84)
Er redet natürlich von Jesus. Gott hat es in unseren Herzen hell werden lassen, sodass wir in der Person von Jesus Christus den vollen Glanz von Gottes Herrlichkeit erkennen (2 Kor 4,6; NGÜ). Wir, die irdenen Gefäße, tragen Jesus in uns. Er drückt Gottes Herrlichkeit aus. Er ist selbst Gott. Da ist es für uns als Menschen unmöglich, diesen Schatz entsprechend aufbewahren zu können. Wie soll durch unseren sterblichen Leib der ewige Gott entsprechend geehrt werden? Für uns ist das unmöglich. Aber Gott hat es so beschlossen!
Paulus schreibt ganz ehrlich, wie sein irdenes Gefäß von allen Seiten bedrängt (2 Kor 4,8), verfolgt und unterdrückt wird (2 Kor 4,9), wie er dem Tode immer wieder ins Angesicht sieht (2 Kor 4,11). Aber gerade darin wird umso mehr erkennbar, dass eine größere Kraft in und durch ihn am Wirken ist. Es ist keine menschliche, limitierte Kraft, sondern eine überschwängliche Kraft. Es ist jedem klar, der Paulus sieht, dass er das unmöglich aus seiner eigenen Kraft alles wirken kann.
Das Wort, das im Griechischen für überschwänglich benutzt wird, ist hyperbolä. Wörtlich kann es mit darüber hinauswerfenübersetzt werden, wir würden sagen: übers Ziel hinausschießen. Wir haben auch in der Literatur den Begriff der Hyperbel, ein Sprachmittel der grenzenlosen Übertreibung. Wir weinen zum Beispiel ein Meer aus Tränen oder jemand hat Geld wie Sand am Meer. So überschwänglich beschreibt Paulus die Kraft Gottes, die durch Jesus und seinen Geist in uns wohnt. Trotz oder gerade wegen aller Schwierigkeiten und menschlicher Schwäche wird das Wirken und die Kraft Jesu überschwänglich durch ihn sichtbar. Gott sagt zu Paulus und auch mir: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig (2 Kor 12,9).