Wenn wir etwas Schönes oder Schwieriges erlebt haben, möchten wir das gerne guten Freunden mitteilen, egal ob es beim gemeinsamen Essen oder Spaziergang, am Handy oder beim Gespräch im Supermarkt ist. Gehe ich auch mit allem, was mich bewegt, gleich zu Jesus und erzähle es ihm?

David geht regelmäßig mit allem zu Gott.

Abends und morgens und mittags will ich klagen und heulen; so wird er meine Stimme hören.

Die Bibel. (LU84)

David ist hier mit seinem Hilferuf gleich zu Gott gegangen, er hatte große Sorgen. Berechtigt, denn seine Feinde wollten ihm an den Kragen. Es plagte ihn Todesangst (18,2-6). Er kommt zu Gott, weil er weiß, dass Gott ihn retten wird (18,17). Mir fallen drei Dinge zum Thema Gebet in Vers 18 auf:

Erstens, er betet dreimal am Tag. Es handelt sich hier um feste Gebetszeiten. Das hat auch Daniel gemacht (Dan 6,11). Natürlich können wir immer zu Gott kommen, aber es tut uns gut, wenn wir feste Gebetszeiten haben. Dabei können wir wie David dreimal am Tag zu Gott kommen, mit ihm alles bereden und reflektieren, uns unserer Abhängigkeit von ihm bewusst werden. Zum Beispiel morgens in unserer Stillen Zeit, wenn wir Bibellesen und Beten, mittags nach dem Mittagessen und abends vor dem ins Bett gehen.

Zweitens, er betet laut, weil er gar nicht anders kann. Es geht ihm schlecht, ihm ist zum Klagen und Heulen zumute. Das kann man gar nicht leise machen! Er ringt mit Gott, seufzt, stöhnt, jammert. Ich darf zu Gott so kommen, wie mir gerade ums Herz ist. Das ist doch toll, dass ich zum allmächtigen Gott und liebenden Vater so reden darf. Das befreit und lenkt meinen Blick weg von meinen Sorgen hin auf ihn.

Drittens, Gott hört mein Reden. Es prallt nicht an der Zimmerdecke ab oder verliert sich irgendwo im Universum. Er hört und er erhört (18,19). Er ist mein liebender Vater und der allmächtige Gott. Das ist eine klasse Kombination! Ich wäre blöd, würde ich nicht mit allem zu ihm kommen.

Doch leider bin ich oft blöd. Ich komme nicht gleich zu ihm. Ich probiere alles zuerst selbst zu lösen und komme dann erst in meinem verzweifelten Scheitern zu ihm. Mache ich es heute anders?