Vor Kurzem beobachtete ich einen Bussard, wie er scheinbar mühelos im Himmel seine Kreise drehte. Aufgrund der Thermik fiel er nicht vom Himmel, obwohl er nicht ein einziges Mal mit den Flügeln schlagen musste.

Wenn das doch im Leben auch so mühelos wäre! Manchmal muss ich mich da scheinbar durchkämpfen, durchsetzen, vollen Einsatz zeigen. Dabei werde ich müde und matt (40,30). Das Leben ist anstrengend und doch sagt mir Gott zu,

aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.

Die Bibel. (LU84)

Ein ausgewachsener Adler wiegt sechs Kilogramm. Ein stattliches Gewicht und doch fällt er nicht vom Himmel. Der Aufwind trägt ihn, er wird nicht müde, solange er sich diesem Wind aussetzt. Was für ein herrliches Bild, das Gott hier den Gläubigen schenkt.

Wind im Griechischen wird meistens als Geist übersetzt. Der Heilige Geist wird allen Gläubigen als Kraftquelle versprochen (Apg 1,8) und gegeben (2 Tim 1,7). Diese Kraft ist für den Gläubigen immer da und unendlich groß. Sie ist wie Thermik, die dem Adler trotz seines Gewichtes ein müheloses Aufsteigen in der Luft ermöglicht. Einzige Voraussetzung: Der Adler muss sich der Thermik aussetzen. Er muss diesen aufsteigenden Wind suchen und sich ihm aussetzen. Das macht auch einen guten Segelflieger und einen guten Segler aus. Sie müssen den Wind suchen, erkennen und sich ihm aussetzen. Nur so können sie lange in der Luft bleiben, oder viel Strecke im Wasser zurücklegen.

Ich muss mich dem Heiligen Geist immer wieder aussetzen, sein Wirken in meinem Leben zulassen. Ich muss Gemeinschaft mit Gott suchen, ihn immer mehr erkennen (kennen lernen), so wird er sich finden lassen (5 Mose 4,29). Ich werde ihn in meinem Leben erleben, sein Wirken spüren dürfen. Es ist das Erkennungszeichen, dass ich Kind Gottes bin (Röm 8,14.16).

Wenn ich Gottes Wirken, Jesu Geist in meinem Leben nicht erkennen kann, dann muss ich mir die Frage gefallen lassen, woran das liegen könnte. Liegt es daran, dass Gottes Geist nicht weht oder dass ich mich diesem Geist im Moment nicht aussetze? In meiner Müdigkeit und Mattheit darf ich mich dem Wirken des Geistes heute aussetzen.