Faulheit ist ein echtes Problem unter Christen. Wir zitieren gerne und ungenau Psalm 127,2 und sagen: Den Seinen gibt’s der HERR im Schlaf. Es ist ein typischer Fall von schlechter Bibelauslegung. Wir nehmen einen Vers oder Teilvers, reißen ihn aus dem Zusammenhang heraus und falsch ist die vermeintliche Lehre der Bibel. Wer Psalm 127 ganz liest, dem wird schnell klar, dass es darum geht, dass der Mensch viel machen kann, aber dass es letztlich an Gottes Wollen und Wirken liegt. Wir können uns auch viele Sorgen machen, aber wir wissen, dass Gott alles im Griff hat und es gut macht (Ob wir es immer so empfinden, ist ein anderes Thema, s. Andacht Tag 163).

Die biblische Lehre ist klar:

Lässige Hand macht arm; aber der Fleißigen Hand macht reich.

Die Bibel. (LU84)

Die NLB übersetzt lässige Hand mit Faule Menschen. Andere Verse, die das unterstreichen, finden wir in 6,6-11; 12,11.24.27; 13,14; 14,23; 15,19; 18,9; 19,15.24; 20,4.13; 21,15-16; 22,13; 24,30-34; 26,13-16; 28,19. Auch Paulus kennt das Problem, gerade in der Gemeinde und spricht es sehr deutlich an: 2 Thessalonicher 3,10-11; 1 Timotheus 5,13. Ein Problem damals wie heute.

Wer faul ist, nicht das tut, was er tun sollte, stellt dumme Dinge an. David ist leider in diesem Fall ein schlechtes Vorbild. Er sollte eigentlich in den Krieg ziehen, wie es die Könige damals zu tun pflegten. Er blieb zu Hause, langweilte sich – und beging Ehebruch! (2 Sam 11,1-2).

Auch Jesus spricht das bei Christen an. Wir haben eigentlich einen klaren Auftrag, nämlich machet zu Jüngern alle Völker (Mt 28,19), aber oft sind wir einfach nur faul, zu bequem, anderen die Frohe Botschaft zu bringen. Wir haben Gaben, Zeit, einen Auftrag und die entsprechenden Menschen in unserem Umfeld bekommen. Leider vergraben wir das uns Gegebene zu oft, wir unterstützen unsere Faulheit mit irgendwelchen Ausreden (Mt 25,26.30). Jesus ist gar nicht begeistert und die Konsequenzen für den Faulen sind Finsternis, Heulen und Zähneklappern.

An seinem Segen ist alles gelegen. Ich weiß sehr wohl, dass ich in allem total von ihm abhängig bin, dass er letztlich Segen schenkt, aber in diesem Wissen und aus meiner Liebe zu ihm heraus will ich heute aktiv sein, das heißt Zeuge sein für ihn.