Der Alltag nimmt uns oft gefangen. Es gibt so vieles, woran man denken muss, was man erledigen muss, Privates und Geschäftliches. Dazu kommt noch all das schöne, an das es zu denken gilt: Urlaub, Wohnung, Beziehungen, Anschaffungen wie ein neues Auto, Klamotten oder ein Handy. Schöne Dinge. Aber ist mir eigentlich bewusst, dass all das schöne auch eine Gefahr mit sich bringt?
Gott sah diese Gefahr, noch bevor sein geliebtes Volk überhaupt das verheißene Land eingenommen und besiedelt hatte. Er sagt:
so hüte dich, dass du nicht den Herrn vergisst, der dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt hat,
Die Bibel. (LU84)
Nach 40 mühsamen Jahren, nach einer schwierigen Zeit der Wüstenwanderung, der Entbehrungen, Gefahren und Ungewissheiten, war Israel jetzt kurz davor, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Es lag eine rosige Zukunft vor ihnen, ein Land, wo bildhaft Milch und Honig fließt (6,3). Es ist alles vorhanden, was das Herz begehrt: große und schöne Städte, Häuser voller Güter noch Brunnen, Weinberge und Ölbäume (6,10-11). Es war alles schon vorhanden. Gott hatte alles schon vorbereitet, sie mussten keinen Finger mehr dafür krumm machen. Gott will das Volk reich beschenken, aber er sieht und warnt auch vor der Gefahr, die darin verborgen schlummert.
Die Geschenke Gottes können wichtiger werden als der Schenkende. Die Freuden des Lebens nehmen unsere Gedanken gefangen und rauben uns die Zeit. Vor lauter Wohlstand und den Menschen, die uns viel bedeuten, vergessen wir Gott. Das geschieht oft langsam, aber schleichend, solange bis wir Gott komplett aus unserem Alltag entfernt haben.
Weder große und schöne Städte, Häuser voller Güter noch Brunnen, Weinberge und Ölbäume (6,10-11) sind schlecht. Gott beschenkt uns ja damit und gönnt sie uns auch, aber sie dürfen niemals wichtiger sein als die Beziehung zu Gott. Jesus warnt uns auch, als er im Gleichnis vom Sämann davon spricht, dass manche Menschen das Wort Gottes zwar hören, aber nicht darauf reagieren, weil sie unter den Sorgen, dem Reichtum und den Freuden des Lebens ersticken (Lk 8,14). Der Reichtum und die Freuden des Lebens werden wichtiger als die Beziehung zu Gott.
Welche schönen Dinge und Freuden, welche mir wichtigen Personen bergen für mich die Gefahr, Jesus langsam zu vergessen? Was kann ich dagegen tun?