Man hört diesen Satz in Zeiten von Krieg, Nationalismus und Radikalismus immer wieder: Freiheit muss verteidigt werden. Zur Freiheit gehören automatisch auch Grenzen, die es zu verteidigen und zu schützen gilt. Für uns ist die Reisefreiheit innerhalb Europas eine gern in Anspruch genommen Wirklichkeit, aber an den Außengrenzen der Europäischen Union gibt es eine Grenze, die helfen soll, Europa vor allen möglichen Gefahren zu schützen. 

Viele wollen nach dem Motto leben: Ich lebe so, wie ich es will. Ganz so einfach ist das nicht. Schon im 2. Artikel des deutschen Grundgesetzes heißt es: Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt. Freiheitlebt von Grenzen.

Gott wünscht sich Freiheit für sein Volk. Dafür ist, neben Gesetze und Vorschriften, auch die klare Abgrenzung von anderen Nationen notwendig. 

Gebiete den Israeliten und sprich zu ihnen: Wenn ihr ins Land Kanaan kommt, so soll das Land, das euch als Erbteil zufällt, das Land Kanaan sein nach diesen Grenzen:

Die Bibel. (LU84)

Was folgt, ist eine genaue Beschreibung der Außengrenzen Israels. Das Wort Grenze kommt zehn Mal in diesem Abschnitt (34,2-12) vor. Innerhalb dieser Grenze kann sich das Volk vor äußeren Einflüssen entfalten und ihre von Gott gegebene Freiheit genießen. Gott ermöglicht seinem Volk so zu leben, wie er sich das vorstellt, wie es ihn ehrt, und wie es gelingen und ein Segen für die Mitmenschen sein kann.

Eltern sollen ihren Kindern ja auch klare Grenzen aufzeigen, um so ihre Entwicklung zu fördern und ihnen das Zusammenleben mit anderen zu erleichtern. Kinder müssen lernen: Grenzenlose Freiheit gibt es nicht. Freiheit hat ihre Grenze!

Das Neue Testament verspricht uns in Jesus eine herrliche Freiheit als Kinder Gottes, eine Freiheit von der Knechtschaft der Vergänglichkeit (Röm 8,21), eine Geist gewirkte Freiheit (2 Kor 3,17) und die Freiheit, jetzt in Gemeinschaft mit Gott zu leben (Heb 10,19). Aber es warnt uns auch davor, diese Freiheit nicht zu missbrauchen (1 Kor 8,9) und durch diese neue Freiheit unserem alten Ich keinen Raum zu geben (Gal 5,13). Meine Freiheit gelingt nur in totaler Abhängigkeit von Jesus (Gal 5,1). Deshalb möchte ich stets auf ihn blicken!