Wie definiert man Glaube? Viele ersetzen Glaube durch Vertrauen. Aber das beschreibt Glauben nur zur Hälfte. Glauben ist Vertrauen und Gehorsam. Jemand kann sagen, dass er Glauben hat, aber erst, wenn er im Gehorsam handelt, wird das, was er behauptet, tatsächlich bestätigt.

Als ich in Kanada an einem Outdoor-Camp gearbeitet habe, wurde mir das sehr deutlich bewusst. Wenn es zum Abseilen neben einem Wasserfall ging, wurden auf der Hinfahrt teilweise große Sprüche geklopft, aber wenn es darum ging, sich angeseilt über die Klippe zu hängen, sich dem Seil ganz anzuvertrauen, war das bei manchen eine ganz andere Sache. Ich meine, einer hat sich sogar im Wald versteckt! Zu sagen, dass man großen Glauben hat, wird letztendlich dadurch ausgedrückt, dass jemand den Worten auch Taten folgen lässt.

Der Hebräerbrief drückt es so aus:

Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.

Die Bibel. (LU84)

Der Glaube an Jesus ist eine feste Zuversicht, ein darunter stellen, so wörtlich. Ich stelle mich bewusst unter Jesus, vertraue mich seiner Führung an. Der Glaube ist ein Nichtzweifeln, eine Gewissheit, obwohl man nicht sieht. Und was im Hebräerbrief unmittelbar folgt, sind praktische Beispiele von Menschen, die zu Zeiten des Alten Testaments gelebt haben und diesen Glauben ausgelebt haben. Abel (Hebr 11,4), Henoch (Hebr 11,5) oder Noah, der Gott vertraute und im Gehorsam ein riesiges Schiff baute, obwohl es weit und breit kein Wasser gab (Hebr 11,7). Abraham, Isaak und Jakob werden als Menschen des Glaubens erwähnt (Hebr 11,17-21). Ebenso Josef. Ihm war es wichtig, dass seine sterblichen Überreste mit ins verheißene Land gebracht werden, weil er davon überzeugt war, dass Gott sein Versprechen wahrmachen würde, dem Volk ein eigenes Land zu geben (Hebr 11,22). Mose und Rahab werden genannt (Hebr 11,23-31), andere werden erwähnt, wenn auch nicht mit Namen (Hebr 11,32-38). Dies waren alles Menschen echten Glaubens.

Und dann wird der Autor persönlich. Weil ich so viele Vorbilder des Glaubens habe, soll ich auch glauben und immer aufsehen zu Jesus (Hebr 12,2), mich unter ihn, darunter stellen. Jesus hat trotz Widerspruch und Schande bis zum Kreuz Gehorsam gelebt. (Hebr 12,2-3). Ich darf täglich in seiner Kraft leben und ihm im Glauben vertrauen und gehorsam sein.