Wenn uns etwas Großartiges erzählt wird, dann übertreibt der Erzähler gerne vor Begeisterung. Es wird alles noch schöner, größer und bombastischer dargestellt, als es in Wirklichkeit ist.
Anders bei der Königin von Saba. Ihr wurde viel Großartiges von König Salomo erzählt. Sie wurde neugierig und muss das Erzählte mit eigenen Augen sehen. Stimmt es wirklich? Ist das war, was über Salomo berichtet wird? Sie reist zu Salomo. Was ist ihr Fazit?
Ich wollte es nicht glauben, bis ich hierherkam und es mit eigenen Augen sah: Nicht einmal die Hälfte hatte man mir berichtet! Deine Weisheit und dein Wohlstand übertreffen alles, was ich von dir gehört habe.
Die Bibel. (BB)
Sie muss zugeben. Was ihr alles über Salomo erzählt wurde, war nicht über- sondern untertreiben. Nicht einmal die Hälfte hatte man mir berichtet! Sie war absolut geflashed. Sie löcherte Salomo mit allerlei Fragen, um herauszufinden, ob er wirklich so weise ist, wie alle erzählten. Aber Salomo hatte auf alles ein passende und gute Antwort (1 Kön 10,3). Auch die Bauwerke, ganz vorne sein Königspalast beeindruckte die Königin sehr (1 Kön 10,4). So etwas hatte sie bis dahin nicht gesehen. Sie war auch vom ganzen Palastleben hin und weg. Da waren die extravaganten Speisen, die vielen Beamten, die verköstigt wurden, auch wie die Diener gekleidet waren und wie viele Tiere er als Opfer darbrachte, das alles verschlug ihr den Atem (1 Kön 10,5). Ihr war klar, dass dahinter ein großartiger Gott stehen musste (1 Kön 10,9). Er hatte Salomo so großartig mit Weisheit und Reichtum gesegnet.
So bietet die Weisheit und der Reichtum Salomos sogar eine Möglichkeit, auf Gott hinzuweisen. Das war am Anfang von Salomos Leben und Regierungszeit sehr deutlich. Leider hat er in seinem späteren Leben trotz vieler Reichtümer und großer Weisheit, oder gerade deshalb, Gott mehr und mehr aus seinem Alltag verdrängt. Er bog auf einen Lebensstil ein, den Gott ihm verboten hatte. Vielleicht dachte er, in seiner grenzenlosen Weisheit, Entscheidungen auch ohne Gott treffen zu können. Seine vielen und vor allem ausländischen Frauen, die ihre fremde Götter mit in die Ehe brachte, verleiteten sein Herz (1 Kön 11,1-4). Er hat so gut gestartet. Umso trauriger sein Ende. So ist Salomo ist eine Warnung für mich!