Ein Sabbatjahr einzulegen, ist keine Erfindung modernen Zeitmanagements. Gott hat es seinem Volk neben der Einhaltung der wöchentlichen Sabbate angeordnet. Das Volk soll sechs Jahre arbeiten
aber im siebenten Jahr soll das Land dem Herrn einen feierlichen Sabbat halten; da sollst du dein Feld nicht besäen noch deinen Weinberg beschneiden.
Die Bibel. (LU84)
Dabei geht es weniger darum, dem Land und dem Volk eine Verschnaufpause zu gönnen, sondern um Gottvertrauen. Die Einzelnen haben hart gearbeitet, hauptsächlich in der Landwirtschaft, aber auch im Handwerk. Gott hatte ihnen die Verantwortung über seine Schöpfung übertragen (Gen 1,26-29), aber natürlich mussten sie auch ihre Familien und sich selbst ernähren. Gott ordnet seinem Volk an, dass sie im siebten Jahr ein Sabbatjahr einlegen mussten. Was wir heutzutage als wohltuende Auszeit betrachten, war damals eine große Herausforderung. Die meisten lebten von der Hand in den Mund. Ersparnisse, Immobilien, Aktien und andere Anlagen gab es nicht. Die Frage war deshalb Was sollen wir essen im siebenten Jahr (Lev 25,20)? Hinter dieser Frage steckt die eigentliche Frage: Ist Gott vertrauenswürdig? Versorgt er?
Eigentlich hatten sie Gottes Versorgen immer wieder erlebt: Trinkwasser und Wachteln in der Wüste, und dann war ja da noch das Manna, mit dem Gott sein Volk über Jahre hinweg versorgte (Ex 15,2-26). Übrigens schickte Gott nur an sechs von sieben Tagen das Manna, weil er nicht wollte, dass sein Volk am Sabbat arbeitete. Wie löste er das Problem? Er schickte am sechsten Tag doppelt so viel, dass es für den Sabbat ausgereicht hat.
Aber ein ganzes Jahr ohne eigenes Anpflanzen, Aussäen und Arbeiten? Würde das gut gehen? Ja. Gott kann auch für ein ganzes Jahr versorgen. Gott würde im sechsten Jahr so einen großen Segen an Regen und Wachstum schenken, dass die Ernte so groß sein würde, dass genug Essen für zwei Jahre und Saatgut für das achte Jahr vorhanden sein würde (Lev 25,21-22). Leider hat das Volk Gott nicht vertraut und diese Sabbatjahre nicht eingehalten (2 Chr 36,21).
Vertraue ich Gott? Ich merke, wie skeptisch ich da oft bin, aber ich darf immer wieder erleben, dass er treu ist und versorgt. Ich bin ganz und immer von ihm abhängig, egal ob in finanzieller, gesundheitlicher oder in einer anderen Art.