Gott will meine Rettung, nicht meine Verlorenheit. Ich halte nichts von einer sogenannten Prädestination (Vorherbestimmung), wie das von manchen Theologen gelehrt wird. Schon gar nicht kann ich mich mit der doppelten Prädestination (Gott bestimmt im Voraus, wer gerettet wird und wer verloren geht) anfreunden. Warum? Ein Vers, der mein Verständnis formte, steht in unserem heutigen Text:
Denn Gott hat uns nicht dazu erwählt, dass uns im Gericht sein Zorn trifft. Vielmehr sollen wir gerettet werden durch unseren Herrn Jesus Christus.
Die Bibel. (BB)
Es ist Gottes Wunsch, dass jeder gerettet wird, dass ihn gerade nicht der Zorn Gottes trifft. Dabei gilt es, den Zorn Gottes nicht zu verneinen oder ihn nicht zu lehren. Er ist Realität für jeden Menschen, der nicht an Jesus glaubt (Joh 3,36). Wir sind so geboren worden. Das ist die Ausgangslage des Menschen (Ps 51,7). Aber weil Gott uns so sehr liebt, hat er Jesus vorherbestimmt, dass er durch seinen Tod am Kreuz, diese Versöhnung und Errettung wieder möglich macht (Eph 1,5.11). Das ist die Vorherbestimmung, von der die Bibel redet. In Jesus hat er das alles vorherbestimmt. Jesus ist für alle Menschen gestorben, aber sein Tod am Kreuz wird nur für denjenigen zur Errettung führen, der an ihn glaubt (Joh 3,16).
Natürlich weiß Gott, wer sich für ihn und gegen ihn entscheiden wird. Er ist ja allwissend. Aber das heißt doch nicht, dass er es dann so auch vorherbestimmt hat. Er ist nicht derjenige, der die Entscheidung trifft, sondern nur derjenige, der schon im Voraus weiß, wie sich jeder Einzelne entscheiden wird. Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen (1 Tim 2,4). Das ist sein Wunsch, aber er lässt dem Menschen die freie Entscheidung.
Wenn ich in jemand verliebt bin, kann ich den anderen auch nicht zwingen, mich auch zu lieben. Es ist die freie Entscheidung des anderen, mein Werben zu erwidern oder es abzulehnen. Das ist Liebe. Das heißt, dass sich Gott aus seiner Liebe heraus, in gewisser Hinsicht einschränkt. Er hätte es nicht nötig, tut es aber trotzdem. Jesus hätte auch nicht sterben müssen. Er tat es aber trotzdem. Aus Liebe. Um dir und mir zu ermöglichen, dass wir gerettet werden.