Machtdemonstrationen kennen wir in Form mancher Militärparaden aus dem Fernsehen. Da wird aufgefahren, was man militärisch zu bieten hat: viele Soldaten marschieren im Gleichschritt, viel Kampfgerät wird aufgefahren, Flugzeuge fliegen dröhnend über die Köpfe und die Führungsriege nimmt die Parade ab. So funktioniert das in vielen Staaten.

Die Machtdemonstration Gottes ist ein ganz anderes Kaliber! Er zeigt mal kurz dem mächtigsten Mann der damaligen Welt, dem Pharao, seine Größe. Sie ist nicht limitiert durch menschliche Möglichkeiten. Gott packt das ganz große Besteck aus! Er ist nicht nur mächtig, sondern allmächtig. Er ist ganz ohne Limit. Diese Allmacht zeigt er eindrucksvoll durch die zehn Plagen.

Da sagte der Herr zu Mose: »Jetzt wirst du sehen, was ich dem Pharao antun werde. Er wird gezwungen sein, sie aus seinem Dienst zu entlassen. Er wird sie sogar mit Gewalt aus dem Land treiben.«

Die Bibel. (BB)

Mose war im Auftrag Gottes zum Pharao gegangen (Ex 3,10; 5,23). Es lief aber anders, als Mose sich das erwartet hatte. Er bekam eine Abfuhr! Er wendet sich anschließend frustriert an Gott. Obwohl Mose die Zusage Gottes schon hatte, dass Gott Israel aus der Sklaverei und Unterdrückung befreien würde (Ex 3,8), war er am Boden zerstört. Wie konnte Gott das nur zulassen, dass scheinbar alles in die entgegengesetzte Richtung lief? Statt Befreiung war jetzt noch härtere Sklavenarbeit angesagt!

Was dann folgt, muss nicht nur den Pharao, die Ägypter und seine Landsleute beeindruckt haben, sondern auch Mose. Die zehn Plagen trugen nicht nur dazu bei, dass genau das geschah, dass das Volk mit Gewalt aus dem Land getrieben wurde. Es war viel mehr. Es war eine Machtdemonstration Gottes. Der mächtigste Mann der damaligen Welt war ohnmächtig. Er konnte nichts gegen die Plagen ausrichten, selbst sein erstgeborener Sohn, wurde Opfer von dieser Machtdemonstration. Letztlich musste sogar seine mächtige Armee vor Gottes mächtiger Hand kapitulieren. Sie ging unter (Ex 14,31)!

Oft scheinen die Dinge nicht so zu laufen, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich bin frustriert und wende mich vorwurfsvoll an Gott. Dann zeigt er mir, dass er alles im Griff hat. Manchmal sehe ich seine mächtige Hand, wenn ich in die Bibel schaue, manchmal durch sein Eingreifen im Alltag. Ich kann dann nur dankbar staunen.