Abraham hatte seit Gottes Zusage (Gen 12,1-3) schon einiges erlebt: Hungersnot (Gen 12,10), seine Lügen (Gen 12,13; 20,2), wiederholte Verheißungen Gottes (Gen 12,7; 13,15-16; 15,5.13; 17,2.4-8.16), Segen durch Melchizedek (Gen 14,18-19), seine eigenen Abkürzungen (Gen 16,1-4), ein leiblicher Sohn im Alter von 100 Jahren von einer neunzigjährigen unfruchtbaren Frau (Gen 21,1-3) und vieles mehr. Es war ein ständiges Staunen über Gottes Reden und Wirken einerseits und über sein eigenes Versagen und seinen Ungehorsam andererseits. Trotzdem hielt Gott an ihm fest, weil Abraham in all seinem Versagen trotzdem an Gott im Glauben festhielt (Gen 15,6).

Abraham baute immer wieder Altäre, um den allmächtigen Gott anzubeten und ihn anzurufen (Gen 12,7-8; 13,4.18). Jetzt baut er keinen Altar.

Abraham aber pflanzte einen Tamariskenbaum in Beerscheba und rief dort den Namen des HERRN, des ewigen Gottes, an.

Die Bibel. (LU84)

Dieses Mal pflanzt er einen Tamariskenbaum. Gab es dort keine Steine, um einen Altar zu bauen? Wahrscheinlich schon. Ihm war es wichtig, die Eigenschaft des ewigen Gottes herauszustellen. Dazu pflanzte er einen Tamariskenbaum. Diese Bäume können in schwierigsten Bedingungen (Hitze, Wasserknappheit, Wind) überleben. Sie gedeihen in salzhaltigen Böden, was in trockenen Gebieten und Wüsten, vorherrscht. Sie sind resistent gegen Schädlinge und Pilze. Genauso kann Gott auch nichts schaden. Er übersteht die widrigsten Angriffe. Er ist ewig. Er lebt immer.

Die einzige andere Stelle in der Bibel, wo Gott diese Bezeichnung ewiger Gott trägt, ist Jes 40,28Der Herr, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt, sein Verstand ist unausforschlich. Hier wird Gottes ewige Kraft und Stärke der menschlichen Schwachheit, Müdigkeit und Kraftlosigkeit gegenübergestellt. Egal wie schwach wir sind, egal wie müde und kraftlos wir sind, ja, auch egal wie oft wir immer wieder in Sünde straucheln und fallen (Jes 40,30), Gott ist da, Gott bleibt da, er ist ewig. Wo ich im Glauben an ihn lebe, darf ich in seinem Schatten neue Kraft finden (vgl. 1 Sam 22,6; Saul saß im Schatten des Tamariskenbaumes).

Das durfte Abraham bei allem persönlichen Versagen, bei seinen Abkürzungen und Lügen wissen: Gott als der Ewige, ist ihm treu. Auf ihn ist Verlass. In dieser Schwachheit und Abhängigkeit kommt Abraham zu Gott. Er rief dort den Namen des HERRN, des ewigen Gottes, an.