Gott wird von vielen nicht ernst genommen. Da wird zum Beispiel vom lieben Gott gesprochen. Den findet man aber in der Bibel nicht. Man findet nur den liebenden Gott. Man tut so, als ob man ihn fast schon bemitleiden müsste, der arme und schwache Gott. Den netten, alten Opa, der mit seinem langen Vollbart auf Wolke sieben sitzt, den suchen wir in Gottes Wort vergeblich.
Die Bibel zeigt uns einen anderen Gott. Er ist mächtig, allwissend, allgegenwärtig, heilig, gerecht und voller Liebe ist. Er ist der Schöpfer des ganzen Universums, der unser Mitleid nicht nötig hat. Gott ist nicht der Schwache, der nicht eingreifen kann, sondern dem Treiben der Welt als Richter gegenübertritt. Er kann jederzeit einschreiten, für Ordnung und Gerechtigkeit sorgen. Wenn Menschen ihn bei seinem Auftreten sehen, dann bleibt ihnen nur eine Reaktion, ob sie wollen oder nicht. Es werden sich alle Knie beugen (Röm 4,11). Wenn Jesus wiederkommt, werden dies alle tun, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind (Phil 2,10). Alle! Ausnahmslos!
Die Bibel rät uns nicht zu Mitleid und Spott für oder zu der Vernachlässigung von Gott, sondern zur Ehrfurcht vor ihm.
Am Anfang der Weisheit steht die Ehrfurcht, mit der man dem HERRN begegnet. Wer zur Erkenntnis des heiligen Gottes kommt, wird Einsicht erlangen.
Die Bibel. (BB)
Luther redet gar von Furcht des HERRN, dagegen verharmlost die GN und spricht nur von den HERRN ernst nehmen. Aber es stimmt schon, wenn ich Gott und dessen Realität nicht ernst nehme, dann bleibt mir am Ende nichts als die Furcht vor ihm. Denn ich erfahre dann das schreckliche Gericht Gottes. Dabei handelt es sich aber nicht um den unbeherrschten Wutausbruch eines hitzköpfigen und cholerischen Gottes, sondern um die gerechte Strafe, die ich verdient habe.
Wenn ich dagegen Gott ernst nehme, mir meiner Sünde bewusst bin und sein Angebot der Vergebung annehme, dann darf aus Furcht Ehrfurcht werden. Ich begegne ihm immer noch mit dem nötigen Respekt. Er ist Gott und ich bin im Vergleich zu ihm ein Nichts. Dennoch gab er Jesus aus Liebe für mich. Ich bin erfüllt mit seinem Geist. Durch ihn darf ich jetzt voller Ehrfurcht: Abba, Vater! sagen (Röm 8,12; Gal 4,6).