In Bezug auf Verfolgung kommt die Frage Warum lässt Gott das zu? immer wieder auf. Dabei wäre es zu einfach, nur zu sagen, dass Jesus und andere in der Bibel kommende Verfolgung schließlich vorausgesagt hätten. Das stimmt schon, aber hilft das dem einzelnen, der gerade in Verfolgung steckt?
Ihr habt euren Glauben bewahrt, Brüder und Schwestern. Dadurch habt ihr uns in dieser schwierigen Zeit und in aller Verfolgung neuen Mut geschenkt.
Die Bibel. (BB)
Die Gemeinde in Thessalonich hatte in Verfolgung treu an Jesus festgehalten. Sie waren scheinbar davon überzeugt, dass es sich lohnt für Jesus diese Leiden auf sich zu nehmen. Es war für sie wohl, wie für die Jünger damals (Apg 5,41), eine Ehre für Jesus Verfolgung zu ertragen.
Aber ihr Leiden für Jesus hatte auch auf andere Christen eine positive Auswirkung. So schreibt Paulus von uns, die durch das Ausharren der Gemeinde in Thessalonich, ermutigt werden. Wer ist uns? Paulus und seine Mitstreiter? Die Gemeinde in Korinth, von wo aus Paulus diesen Brief schrieb? Sind beide Gruppierungen gemeint? Wir wissen es nicht genau. Wir wissen jedoch, dass es in Korinth auch Verfolgung gab (Apg 18,12).
Verfolgung unserer Geschwister in der ganzen Welt ermutigt uns, mit der eigenen Situation umzugehen. Im Moment haben wir keine Verfolgung in unseren deutschsprachigen Ländern. Wir haben sogar Glaubensfreiheit und freie Meinungsäußerung. Es ist also in keiner Weise mit der Verfolgung, die wir in der Bibel und aus anderen Teilen der Welt berichtet bekommen, vergleichbar. Deshalb bin ich vorsichtig, das, was wir erleben, überhaupt Verfolgung zu nennen.
Aber als Christen denken wir in vielen Dingen anders. Da ist zum Beispiel der junge Mann, der sein Ingenieurstudium, also eine aussichtsreiche Karriere und ein gutes Einkommen, aufgibt, um für eine christliche Missionsarbeit zu arbeiten. Da kann man schon mal belächelt werden. Man muss sich anhören, dass man nichts Richtiges arbeitet. Oder man wird mit seinen biblischen Ansichten als altmodisch oder intolerant hingestellt.
Auch wenn unsere Verfolgung mit der anderer Glaubensgeschwister nicht vergleichbar ist, kann doch die Beharrlichkeit und der Mut verfolgter Christen eine Ermutigung für uns sein. Wäre es nicht gut, wie Paulus, den verfolgten Christen, das mitzuteilen, dass sie eine Ermutigung für uns sind? Sie wären dann auch ermutigt, durchzuhalten.