Die Bibel hat die Angewohnheit, mich genau an meinem wunden Punkt zu treffen. Das tut weh, Gott will mir aber helfen, so zu leben, dass es ihn ehrt und es meinem Leben guttut.
Paulus befand sich in Cäsarea in Schutzhaft. Er wurde von den Römern vor dem pöbelnden Mob der Juden beschützt. Felix war dort römischer Statthalter der Provinz Judäa und zusammen mit seiner Frau Drusilla befragten sie Paulus über seinen Glauben an Jesus (Apg 24,24). Paulus kannte die eheliche Situation der beiden. Drusilla hatte wegen Festus ihren ersten Ehemann, König Azizus von Endessa verlassen und Festus geheiratet. Außerdem war Paulus der Charakter von Festus bekannt. Er war skrupellos, gierig und grausam. In seinem Verhör zum christlichen Glauben, sprach er genau dies an.
Aber Paulus sprach zuletzt auch über Gerechtigkeit, Enthaltsamkeit und das bevorstehende Gericht. Da erschrak Felix und sagte: »Für heute kannst du gehen. Wenn ich Zeit habe, lasse ich dich wieder holen.«
Die Bibel. (BB)
Gottes Wahrheit hatte ihn an seinem wunden Punkt getroffen. Er wusste genau, dass er nicht so lebt, wie Gott das will und er vor dem Gericht Gottes mit seinem bisherigen Lebensstil nicht bestehen konnte. Aber anstatt umzukehren, hat er die Befragung beendet und Paulus wieder abführen lassen. Felix erhoffte sich sogar eine Geldzahlung von Paulus (Apg 24,26), um seine Freilassung zu erkaufen, was ein weiterer Beweis für seinen geldgierigen Charakter war.
Das Wort Gottes trifft mich am wunden Punkt, die Frage ist nur, wie ich damit umgehe. Lebe ich, wie Felix, genauso weiter wie bisher oder führt mich die Erkenntnis meiner Gottesferne mit all ihren Konsequenzen zur Umkehr?
Als Petrus predigte, waren die Zuhörer auch getroffen. Die Worte trafen mitten ins Herz (Apg 2,37). Echte Reue und Umkehr waren die Folge. Stephanus traf mit seiner Verteidigungsrede auch den wunden Punkt der jüdischen Ankläger. Sie gerieten … außer sich vor Zorn … Vor Wut knirschten sie mit den Zähnen (Apg 7,54). Sie kehrten nicht um. Ganz im Gegenteil, sie steinigten Stephanus sogar.
Gottes Wort trifft auch meinen wunden Punkt, denn: Es ist schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch und durch … Es urteilt über die Gedanken und die Einstellung des Herzens (Hebr 4,12). Reagiere ich mit Umkehr oder Abkehr?