Wen habe ich an meiner Seite? Wer ist mir ein weiser Begleiter, jemand der mir hilft, zu einer Person zu reifen, die Jesusehrt? Wer darf mich zurechtweisen, wer ist mir Ratgeber? Wer betet für mich?

Joasch hatte so jemanden in seinem Leben. Es war der Priester Jojada. Er hatte Joasch bis zu seinem siebten Lebensjahr vor der gottlosen und zu Unrecht herrschenden Atalja versteckt. Jojada war nach der Ermordung des Vaters Ahasja eine Art Ersatzpapa für Joasch. Er war sein engster und bester Berater. Er machte Joasch zum rechtmäßigen König. Jojada hatte großen Einfluss auf Joasch.

Joasch tat das, was dem HERRN gefiel, solange der Priester Jojada lebte.

Die Bibel. (BB)

Joasch hatte Gott im Mittelpunkt seines Lebens und seiner Regierungszeit. Er renovierte zum Beispiel den Tempel (2 Chr 24,4.13). Aber dann starb sein Ziehvater Jojada (2 Chr 24,15). Joasch hörte ab diesem Zeitpunkt auf andere Berater, die geistlich einen ganz schlechten Einfluss auf ihn hatten (2 Chr 24,17). Er wandte sich von Gott ab und ließ sogar den Priester, Propheten und Sohn von Jojada töten (2 Chr 24,20-21). Dieser rief noch bei seiner Steinigung: Der HERR wird es sehen und strafen (2 Chr 24,22). Das geschah auch schon im folgenden Jahr. Die Aramäer eroberten JerusalemJoasch wurde dabei schwer verwundet und später von seinen eigenen Leuten ermordet (2 Chr 24,23-25).

Es ist eine traurige Geschichte. Joasch hatte trotz vieler persönlicher Schicksalsschläge dank Jojada so gut angefangen. Am Ende hat er sich aber von Gott abgewandt. Warum? Vieles ist Spekulation, da die Bibel nichts Genaues darüber sagt. Aber es scheint, als ob Joasch den Glauben Jojadas nur äußerlich annahm, aber es nie zu seiner eigenen inneren Überzeugung wurde. Als Jojada starb war es schnell um Joaschs geistlicher Überzeugung geschehen. Er wandte sich von Gott ab. Auch der äußere Einsatz, der sich in der Renovierung des Tempels zeigte, schlug schnell in die Verehrung der Aschera um (2 Chr 24,18). Als Jerusalem bedroht wurde, versuchte er die drohende Gefahr mit Geld zu lösen, anstatt Gott um Hilfe zu bitten (2 Kön 12,18-19). Vermutlich war sein Glaube nie eine innere Überzeugung, sondern nur eine äußerliche Fassade. Gute geistliche Begleiter sind also keine Garantie für den eigenen Glauben.