Als Gottes Kinder müssen wir immer bereit sein, unsere Koffer zu packen und weiterzuziehen. Ich habe das bereits zweimal in meinem Berufsleben erfahren. Beide Male hat es mir dort richtig gut gefallen, doch jedes Mal machte mir Gott klar, dass es an der Zeit, eine andere Aufgabe anzupacken.

Jakob wusste, dass Ägypten nicht das finale Zuhause seiner Familie, also der Familie Israel, sein würde. Auch wenn es dort fast alles zu essen gab, zum Beispiel Fische, Kürbisse, Melonen, Lauch, Zwiebeln und Knoblauch (Num 11,5), war es trotzdem nur eine Zwischenstation auf dem Weg in das verheißene Land Kanaan. In diesem Bewusstsein lebten sie.

Dann sagten sie zum Pharao: »Wir sind gekommen, um als Fremde in diesem Land zu wohnen. Denn für die Schafe und Ziegen deiner Knechte gibt es keine Weide mehr. Die Hungersnot in Kanaan ist groß. Daher möchten deine Knechte im Gebiet von Goschen bleiben.«

Die Bibel. (BB)

Das hebräische Wort für wohnen deutet einen Gaststatus an. Es geht darum, sich nur für einen bestimmten Zeitraum, als Schützling in einem Land niederzulassen. Menge übersetzt: um eine Zeit lang als Fremdlinge hier im Lande zu wohnen. Das bedeutet, dass es Jakob sehr wohl bewusst war, dass Gott ein anderes Land für sie vorgesehen hatte. Er hatte es von Gott in einer Offenbarung schließlich selbst gesagt bekommen: Ich will mit dir hinab nach Ägypten ziehen und will dich auch wieder heraufführen (Gen 46,4). Jakob wusste, Ägypten war nur eine Zwischenstation, um die Familie Israel zu bewahren und sie zu einem großen Volk zu machen (Gen 46,3).

Lebe ich auch in diesem Bewusstsein, dass ich auf dieser Erde keine bleibende Stadt habe, und dass ich die zukünftige suche (Hebr 13,14)? Sehne ich mich danach, einmal in der Gegenwart Gottes zu sein? Sehne ich mich nach diesem besseren Vaterland, nämlich dem himmlischen (Hebr 11,16)? Bei all den alltäglichen Sorgen, Ängsten und Bedrohungen, sollten wir immer wieder den Blick in den Himmel heben, so wie das im Buch der Offenbarung immer wieder passiert. Das hat nichts mit Verdrängung der Realitäten zu tun, sondern es ist eine Vergegenwärtigung der Realitäten! Ich bin hier nicht zu Hause. Auch wenn ich Gottes Realität schon erleben, so weiß ich doch, das Beste wartet noch auf mich!