Christen schalten nicht den Verstand ab. Ganz im Gegenteil. Sie gebrauchen ihn.

Leih der Weisheit dein Ohr und bemühe dich mit Verstand um Einsicht!

Die Bibel. (BB)

Verstand schenkt die nötige Einsicht. Das geht schon bei der Bekehrung los. Im Griechischen gibt es zwei Wörter. Beide sind wichtig. Meta-noeō beinhaltet schon das Wort für Denken (nous). Bei der Bekehrung ist ein Umdenken notwendig, die Erkenntnis, dass ich ein sündiger Mensch bin und Vergebung brauche. Diese Erkenntnis schenkt den zweiten Schritt, das tatsächliche Umkehren. Das drückt das zweite Wort aus, epistrephō. Das kann mit Umkehren übersetzt werden.

Im jetzigen Zustand und Prozess der Heiligung, spielt das Denken auch eine wichtige Rolle. Paulus fordert den jungen Timotheus dazu auf, über das Gesagte nachzudenken. Bedenke (noeō), was ich sage! Der Herr aber wird dir in allen Dingen Verstand geben (2 Tim 2,7). An anderer Stelle fordert uns Paulus geradezu auf, alles auf Wahrheit zu überprüfen (1 Thess 5,21). Das Denken sollte man daher beim Christsein nicht abschalten. Gott hat uns mit dem Verstand ausgerüstet. Warum sollte man den dann abschalten?

Was ist dann mit den Wundern? Sie passen doch nicht mit den Gesetzmäßigkeiten unserer Welt zusammen. Wie soll das möglich sein? Wunder sind das kurzzeitige Aussetzen und das damit verbundene Überkommen natürlicher Gesetze. Wenn Gott die natürlichen Gesetzmäßigkeiten geschaffen hat, ist es dann so schwierig für ihn, diese Gesetze für eine gewisse Zeit außer Kraft zu setzen? Wenn ich darüber nachdenke und Gott mit in mein Weltbild zurückhole (womit Wissenschaftler über Jahrhunderte kein Problem hatten), dann sind Wunder alles andere als unmöglich.

Das Wunder mit der größten Auswirkung auf mein Leben ist mit Sicherheit die Auferstehung Jesu. Wunderbar wie Paulus, der anfangs ein sehr großer Skeptiker des Glaubens an Jesus war (Apg 26,8-11), jetzt dafür argumentiert. Zum einen hat es schon das Alte Testament vorausgesagt (1 Kor 15,3-4). Zum anderen gibt es sehr viele Augenzeugen des auferstanden Herrn (1 Kor 15,4-8). Paulus erwähnt an dieser Stelle ausschließlich männliche Augenzeugen, obwohl die Frauen die ersten Augenzeugen am leeren Grab waren. Warum? Damals wurden vor Gericht nur Aussagen von Männern anerkannt. Für ihn ist klar: Christus ist auferstanden (1 Kor 15,20). Darum macht der Glaube an Jesus absolut Sinn.