Unsere Gesellschaft wird kälter. Viele schauen nicht mehr nach rechts oder links. Sie sehen nur sich selbst. Darunter leidet das Ehrenamt. Auch geht die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander. Und in vielen Firmen geht es nur noch um den Profit, nicht um den Kunden oder den Mitarbeiter.

Dies sind Anzeichen dafür, dass wir uns als Gesellschaft immer weiter von Gott entfernen. Ihm ist der Arme nämlich nicht egal. Er gibt jedem Israeliten bezüglich des Umgangs mit einem Notleidenden eine klare Anweisung: 

Gib ihm gern und mach kein saures Gesicht! Denn dafür wird der Herr, dein Gott, dich segnen – bei allem, was du tust und vorhast.

Die Bibel. (BB)

Arme gibt es in einer von Gott abgewandten Welt immer. Umso mehr haben wir als Jesus-Nachfolger die Aufgabe, uns um die Armen zu kümmern. Das gilt in Bezug auf alle Menschen, im Besonderen aber auf andere Gläubige. Das macht Gott seinem Volk Israel an vielen Stellen deutlich (Ex 22,24; 23,6.11; Lev 19,10; 23,22; Dtn 15,7).

Im verheißenen Land soll es überhaupt keinen Armen geben, denn Gott wird das Land so reich segnen, dass alle genug haben können (Dtn 15,4). Aber Gott weiß schon um das verhärtete Herz seines Volkes (Dtn 15,7). Deshalb wird es auch dort arme Menschen geben (Dtn 15,11). Umso wichtiger, dass die Wohlhabenden kein saures Gesicht machen. Sie sollen gerne dem Notleidenden von ihrem Reichtum geben (2 Kor 9,7).

Auch in der ersten Gemeinde gab es Arme. So waren zunächst manche jüdisch-stämmigen Witwen arm. Erst als Petrus die Versorgung der Witwen organisiert und delegiert hatte, hatten sie zu essen (Apg 6,1-4). Manche verkauften sogar freiwillig ihre Äcker, um mit dem Erlös den Notleidenden zu helfen (Apg 4,34).

Jesu Lehre gilt: Geben ist seliger als nehmen (Apg 20,35). Außerdem verheißt Gott, dass er denjenigen, der gibt, von Gott selbst gesegnet wird: Denn dafür wird der Herr, dein Gott, dich segnen. Warum fällt mir dann das Geben, gerade das großzügige Geben, oft so schwer? Wir hören doch Paulus sagen: Wer da kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer da sät im Segen, der wird auch ernten im Segen (2 Kor 9,6).

Mit wem darf ich heute meinen von Gott geschenkten Reichtum teilen?