Es ist schon irre, was der Mensch alles zu tun fähig ist. Wir fliegen in den Weltraum, vernetzen die Welt mit dem Internet und tragen ein kleines Helferlein bei uns, das vor 40 Jahren noch niemand kannte: das Smartphone. Und doch können wir manches nicht. Vieles ist nicht so wichtig, aber manches richtet viel Schaden an.
Aber kein Mensch kann die Zunge zähmen. Sie ist ein rastloses Übel voll tödlichen Gifts.
Die Bibel. (BB)
Jakobus nennt das kleine Ding im Mund ein Übel, das andere mit tödlichem Gift umbringen kann. Es ist voller Ungerechtigkeit (Jak 3,6), das einerseits loben aber auch fluchen kann (Jak 3,9-10). Er vergleicht es mit dem Zaumzeug, ein kleines Stück Metall und doch kann man ein Pferd damit lenken (Jak 3,3). Er erwähnt auch das zu einem großen Schiff vergleichbar winzige Teil des Ruders, das über Wasser gar nicht sichtbar ist, und dennoch fähig ist, ein großes Schiff zu steuern (Jak 3,4). Die Zunge ist auch vergleichbar mit einem kleinen Feuer, das doch einen ganzen Wald in Brand setzen kann (Jak 3,5).
Ich habe die Zunge oft nicht im Griff. Ich sage Dinge, die andere verletzen, obwohl ich mir bewusst bin, dass ich damit großen Schaden anrichte. Das Sprichwort, Reden ist Silber, Schweigen ist Gold, kommt dann in den Sinn, und dann denke ich: Hätte ich doch nur meine Klappe gehalten! Zu spät.
Jakobus ermahnt mich ganz nüchtern: Das soll nicht so sein (Jak 3,10). Wenn Jesus in mir wohnt und mein Leben bestimmt, dann sollten meine Worte eigentlich hilfreich, erbauend, manchmal auch ermahnend sein. Paulus sagt: Eure Rede sei allezeit freundlich und mit Salz gewürzt (Kol 4,6). Alles, auch meine Worte, sollten in der Liebe geschehen (1 Kor 16,14). Da sind wir wieder bei Jesus, er ist die Liebe (1 Joh 4,8.16).
Das heißt, ich will Jesus auch in meinem Reden, immer mehr Raum geben, dass er mein eigenes Ego und meine Selbstliebe immer mehr mit seiner Nächstenliebe ersetzt. Das ist ein Prozess. Die Bibel nennt das Heiligung (1 Thess 4,3). Dazu benötige ich drei Dinge: Geduld mit mir selbst. Gebet, das abhängig machen von ihm. Und Jesu Vergebung, inklusive einer ehrlichen Entschuldigung beim anderen, dann wenn ich mal wieder voll ins Fettnäpfchen getreten bin.