Bis zum Ehebruch mit Batseba und dem folgenden erfolgreichen Mordauftrag, lief es geistlich und ökonomisch für David wie am Schnürchen. Danach ging es bergab. Es begann mit Ammon, der seine Halbschwester Tamar vergewaltigte.
Amnon aber wollte nicht auf sie hören. Er packte sie, vergewaltigte sie und schlief mit ihr.
Die Bibel. (BB)
Das war aber noch längst nicht alles. Aus Rache lässt Absalom seinen Halbbruder Ammon ermorden (2 Sam 13,28). Später lässt dieser sich als König ausrufen (2 Sam 15,10). Daraufhin muss David aus Jerusalem fliehen (2 Sam 15,16). Absalom schläft mit den zurückgelassenen Nebenfrauen Davids, was ihn offiziell zum Feind seines Vater macht (2 Sam 16,21-22). Absalom wird später ermordet, obwohl das David ausdrücklich verboten hatte (2 Sam 18,12.15).
Es könnte den Eindruck haben, das David seinen Status bei Gott verloren hätte, dass er aus dessen Gnade und Vergebung herausgefallen sei. Aber das ist nicht so. David hatte gleich um Vergebung gebeten. Da sprach David zu Nathan: Ich habe gesündigt gegen den HERRN. Nathan sprach zu David: So hat auch der HERR deine Sünde weggenommen; du wirst nicht sterben (2 Sam 12,13). Und in seinen letzten Worten sagte er: so ist mein Haus fest bei Gott; denn er hat mir einen ewigen Bund gesetzt, in allem wohl geordnet und gesichert. All mein Heil und all mein Begehren wird er gedeihen lassen (2 Sam 23,5). Auch im Hebräerbrief, wo viele Menschen des Glauben erwähnt werden, wird David erwähnt (Hebr 11,32).
David hatte nicht seine Errettung und Beziehung zu Gott verloren, sondern er musste die Konsequenzen seiner Sünde ertragen. Das war schlimm genug. Aber er lebte aus der Vergebung. Was in den Psalmen steht, stimmt. Herr, du bist unser Gott, du erhörtest sie; du, Gott, vergabst ihnen und straftest ihr Tun (Ps 99,8). Wir wünschen uns, dass wenn wir um Vergebung bitten, und diese dann natürlich erhalten (1 Joh 1,9), alles wie vorher ist. Das stimmt, was die Beziehung zu Gott ist, die Schuld ist weg. Aber manchmal müssen wir die Konsequenzen unserer Sünde dennoch tragen. Schon deshalb wollen wir als Christen gar nicht sündigen. Ich lebe aus der Vergebung. Ohne Vergebung und der Gnade Gottes gäbe es für uns überhaupt keinen Möglichkeit, Beziehung zu Gott zu haben.