Streit gibt es auch in der Gemeinde. Das überrascht hoffentlich niemanden. So auch in Philippi. Paulus hatte so viel Grund, dankbar für diese Gemeinde zu sein (Phil 1,3-6). Er kannte die Menschen dort gut, und hatte sie in sein Herz geschlossen (Phil 1,7-8). Trotzdem gab es Streit.
Ich ermahne Evodia und ich ermahne Syntyche: Seid euch einig, denn ihr gehört beide zum Herrn.
Die Bibel. (BB)
Evodia und Syntyche (wer auf der Suche nach einem Mädchennamen ist, hier zwei Vorschläge!) waren aktive Mitarbeiterinnen in der Gemeinde in Philippi. Sie haben gemeinsam mit Paulus das Evangelium verkündigt, geradezu dafür gekämpft (Phil 4,3). Ihr ganzer Lebensstil lässt für Paulus nur den Schluss zu, dass ihre Namen im Buch des Lebens stehen (Phil 4,4).
Trotzdem hatten sie Streit miteinander. Es war so verfahren, dass Paulus sogar einen bestimmten treuen Weggefährten (Menge, HfA und GN übersetzen Weggefährte mit Syzygus, also einer bestimmten Person) bittet, einzuschreiten und bei der Schlichtung zu helfen. Wir würden das wohl einen Mediator nennen. Der Streit schwelte offensichtlich nicht nur unterschwellig, sondern er war in der Gemeinde sehr präsent. Warum würde Paulus diesen Streit zweier namentlich erwähnter Personen sonst am Ende eines öffentlichen Briefes erwähnen? Es musste dringend gehandelt werden!
In der Gemeinde soll Einheit und Einmütigkeit herrschen, nicht Einstimmigkeit. Es geht hier nicht darum, in allem die gleiche Meinung zu haben, bei allem Ja und Amen zu sagen. Es geht um die Gesinnung. Wir haben als Christen denselben Sinn, weil wir auf Jesus ausgerichtet sind. Diese Einheit wünscht sich Paulus nicht nur von den beiden Streithähnen, sondern von der ganzen Gemeinde: macht meine Freude dadurch vollkommen, dass ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und einträchtig seid (Phil 2,2).
Das sollte unsere Gemeinden kennzeichnen, diese Eintracht, Einmütigkeit oder Einheit. Wir sind alles Individuen mit unterschiedlichen Gedanken, Meinungen und Vorstellungen. Aber wir sind trotzdem durch Jesus und seinen Geist zu einer Einheit verschmolzen. Wir wollen in Beziehung zu Jesus leben und ein Zeugnis in unserer Umgebung und in der Welt sein. Jesus schweißt uns zusammen. Er gibt uns diese Einheit. Uns Christen prägt weltweit die Einheit trotz Vielfalt. Einheit in Jesus. Vielfalt innerhalb von Rahmenbedingungen, die uns in der Bibel geschenkt werden.