Im Schulsport war ich immer erleichtert, wenn ich mit den Guten im Team war. So war das Siegen aussichtsreicher und die Angst vor dem Verlieren minimiert.
Auch als Christen trauen wir uns selbst nicht so viel zu. Wir leben in Angst; Angst zu versagen, Angst am Ende als Verlierer dazustehen. Wenn wir dabei nur auf uns selbst sehen, ist diese Angst durchaus berechtigt.
Gideons Alltag war von Angst regiert. Gott platzt da mitten rein!
Der Engel des HERRN kam und setzte sich unter die Terebinthe bei Ofra. Sie gehörte Joasch, einem Nachkommen des Abieser. Sein Sohn Gideon war gerade dabei, in der Kelter Weizen zu dreschen. Er wollte das Korn in Sicherheit bringen, bevor die Midianiter es rauben konnten.
Die Bibel. (BB)
Gideon versteckte sich in der Kelter, um den Weizen zu dreschen. Eigentlich machte man das draußen, auf einem öffentlichen Platz, aber er hatte Angst um seine Ernte. Die Midianiter unterdrückten Israel schon sieben Jahre (Ri 6,1) und vernichteten Jahr für Jahr die Ernte (Ri 6,3-5).
Israel war sehr schwach (Ri 6,6) und Gideon erst recht. Als der Engel der HERRN zu ihm kommt und ihn beauftragt, Israel von den Midianitern zu befreien, hatte er unzählige Einwände gegen diesen Auftrag. Diese Einwände waren auf den ersten Blick berechtigt. Aber waren sie nicht vielmehr Ausreden?
Gott hat uns verstoßen (Ri 6,13). Da kann ich dann eh nichts dagegen tun. Außerdem ist meine Sippe die Kleinste in Manasse und ich bin auch noch der Jüngste (Ri 6,15). Erst als Gott ihm zusagt Ich will mit dir sein (Ri 6,16) und ihm mehrere Zeichen schenkt (Ri 6,21.24; 32-40) ist Gideon bereit, den Midianiter im Kampf zu begegnen (Ri 7). Dabei war es offensichtlich, dass Gott Israel den Sieg geschenkt hatte (Ri 7,22).
Gideon hatte gelernt, dass es nicht auf seine eigene Kraft ankommt, sondern auf Gottes Kraft. Diese ist mehr als ausreichend! Seine eigene Fähigkeit, Macht und Stärke, ist völlig belanglos. Er musste sich Gott nur zur Verfügung stellen. Und das tat er, obwohl er ein ängstlicher Mensch mit schlechten Voraussetzungen und vielen Ausreden war.
Welche Ängste und Einwände habe ich, wenn Gott mich für einen Dienst beauftragt? Ich bin doch in seinem Team, auf der Gewinnerseite!