Wenn man Deutschland betrachtet, dann kann es einem schon Sorge machen, wenn man die geistlichen Irrungen und die Gleichgültigkeit des Glaubens an Jesus sieht. Die großen Volkskirchen verlieren mehr Mitglieder, aber auch die freien Gemeinden sind nicht von großem Wachstum gekennzeichnet. Wir erleben in unserer eigenen Umgebung, was die ganze Gesellschaft prägt: Individualismus, Toleranz, Pluralismus, Säkularismus. Menschen sind zwar auf der Suche, aber sie suchen in den falschen Dingen und Strömungen ihren Lebenssinn und Halt. Ist der christliche Glaube an Jesus dabei auszusterben?

Nein! Ein Blick über den eigenen Tellerrand hinaus und vor allem ein Blick in die Bibel hinein macht mir Mut. Jesus schreibt über das Reich Gottes:

Es gleicht einem Senfkorn: Ein Mann nahm es und säte es in seinem Garten ein. Es ging auf und wurde zu einem Baum. Und die Vögel bauten ihr Nest in seinen Zweigen.«

Die Bibel. (BB)

Das ist die biblische Realität! Auch wenn gerade in Deutschland die Zahl der Christen schrumpfen mag, es weltweit viele Christenverfolgungen gibt und manche Entwicklungen in der Welt gottlos, geradezu Gott feindlich sind, so wird sich doch Gottes Reich am Ende ausbreiten.

Jesus gebraucht in diesem Gleichnis das Bild eines wachsenden Baumes, das aus einem einzigen kleinen Samen herauswächst. Der Baum wird so groß, dass sogar viele Vögel darin Platz haben, ihre Nester zu bauen. Das Bild müssen wir aus dem alttestamentlichen Blickwinkel betrachten. Der Same ist Jesus, der Messias. Der Bund, das Versprechen Gottes an Abraham, macht das klar: Weil du auf mich gehört hast, werden alle Völker der Erde durch deine Nachkommen Segen empfangen (Gen 22,18). Wörtlich steht statt Nachkommen in der Mehrzahl eigentlich Same in der Einzahl. Die Elberfelder-Bibel übersetzt in deinem Samen. Wer ist dieser Same? Der Messias, Jesus!

Dieser Same wächst zu einem großen Baum, zu einem großen Reich. Die Vögel sind im Alten Testament ein Bild für die Nationen (Ez 17,23; 31,6). In der Apostelgeschichte sehen wir schon, wie sich einzelne Heiden zu Jesus wenden (Apg 7,27.38; 10,34-35.44-45) und wie sich ganze Gemeinden unter den heidnischen Völkern bilden (Apg 11,20-21 und die drei Missionsreisen des Paulus). Der Baum wächst, auch heute noch. Jesus kommt erst dann wieder, wenn alle Nationen von ihm gehört haben (Mt 24,14).