Während der Corona-Zeit hat der Tagesthemen-Sprecher Ingo Zamperoni in einer Anmoderation gesagt, dass man im Lockdown merkt, dass der Mensch Gemeinschaft braucht. Da hat er eine sehr gute Beobachtung gemacht. Wir brauchen einander.
Gott hat schon am Anfang deutlich gesagt: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei (Gen 2,18). Er schuf Eva, dass Adam nicht allein wäre. Gott hat so die Ehe gestiftet, und seinen Segen auf diese engste Beziehung, die wir Menschen haben können, gelegt. Natürlich gibt es auch andere Beziehungen wie Familie, Freunde oder Gemeinde, die auch sehr wichtig sind, aber an der Ehe von zwei Menschen, macht er diese Notwendigkeit der Gemeinschaft besonders deutlich.
Im Buch Hohelied wird diese eheliche Gemeinschaft beschrieben. Ein wichtiger Aspekt in dieser Beziehung ist das Reden und Zuhören.
Meine Taube in den Felsklüften, im Versteck der Felswand, zeige mir deine Gestalt, lass mich hören deine Stimme; denn deine Stimme ist süß, und deine Gestalt ist lieblich.
Die Bibel. (BB)
Zum Reden und Zuhören benötige ich eine gewisse Nähe. Der Handy-Anruf oder das WhatsApp-Video-Gespräch kann diese Nähe nicht ersetzen. Diese Sehnsucht nach Nähe wird deutlich: Lass mich hören deine Stimme. Die Stimme des anderen spielt auch in der intimen Zweisamkeit eine wichtige Rolle.
Auch die Lehre im Neuen Testament unterstreicht das, wo Paulus eindringlich warnt: Entziehe sich nicht eins dem andern, es sei denn eine Zeit lang, wenn beide es wollen, damit ihr zum Beten Ruhe habt; und dann kommt wieder zusammen, damit euch der Satan nicht versucht, weil ihr euch nicht enthalten könnt (1 Kor 7,5). Ehepaare benötigen diese Nähe und innige Zweisamkeit. Wo diese immer weniger wird, hat der Satan eine willkommene Angriffsmöglichkeit. Er liebt es ganze Ehen und Familien zu zerstören.
Aber es geht natürlich nicht nur um die Stimme, die Nähe, sondern um das Gesagte: deine Stimme ist süß. Ich höre die Stimme des Ehepartners gerne. Die Kommunikation mit dem anderen tut mir gut. Egal ob Ermutigung oder Ermahnung, ich weiß, dass der andere es in Liebe sagt, mir helfen will. Ich kann vertrauen. Das bringt mich selbst, aber auch die Beziehung nach vorne. Das Reden und Zuhören schweißt zusammen. Der Satan hat es immer schwerer, da einen zerstörerischen Keil dazwischen zu treiben.