Sola Scriptura. Allein die Schrift. So lautet ein wichtiger Grundsatz der Reformation. Das gilt bis heute. Mein Glaube an Jesus basiert auf die Aussagen und der Lehre der Bibel. Die Bibel ist mein Prüfmechanismus, wenn es um das Erkennen der Wahrheit geht.

Die Betonung liegt auf allein. Mein mich leitender Maßstab ist nicht die Bibel plus irgendetwas, sondern allein die Schrift. Ich lasse nichts weg, zum Beispiel das, was mir nicht passt. Ich füge nichts hinzu. In aller Demut gehe ich an das Auslegen der Bibel heran, in totaler Abhängigkeit vom Heiligen Geist. Er hat die Bibel inspiriert (2 Petr 1,21) und er leitet mich in dieser Wahrheit (Joh 16,13).

Seinen Worten sollst du nichts hinzufügen. Sonst zieht er dich zur Rechenschaft, und du stehst als Lügner da.

Die Bibel. (BB)

Wir sollen sein Wort verkündigen, und nichts hinzufügen. Jeder von uns hat da eine große Verantwortung. Wenn wir das nämlich nicht tun, also etwas hinzufügen, zieht er uns zur Rechenschaft. Ich muss mich vor Gott verantworten, nicht vor Menschen. Ich muss das lehren, was Gott sagt und nicht, was Menschen hören wollen.

Die Bibel ist in vielen Dingen eindeutig. An mehreren Stellen in der Bibel, im Alten und Neuen Testament, wird eine Wahrheit verkündigt. Es wird zum Beispiel der Messias, der Christus erwähnt, der unsere Schuld auf sich nehmen wird (Jes 53,5; Röm 5,8). In Jesus ist dies geschehen. Das ist eindeutig. Viele grundlegenden Lehren sind in den Glaubensbekenntnissen der frühen Christenheit zusammengefasst (Apostolisches Glaubensbekenntnis, Nizänisches Glaubensbekenntnis). Es eint uns als Christen weltweit. Es ist der kleinste gemeinsame Nenner, das, was uns verbindet.

Es gibt viele Themen, über die in der Bibel berichtet wird, in denen viele Christen und Gemeinden nicht derselben Meinung sind, weil sie Bibelstellen unterschiedlich auslegen. Solange gut, also auf der Grundlage der Bibel, einer soliden Bibelauslegung und unter der Abhängigkeit des Heiligen Geistes, argumentiert wird, sollten wir Christen das so stehen lassen. Das kann zum Beispiel die Frage nach dem freien Willen oder der Vorherbestimmung sein.

So ist es möglich eine Vielfalt und gleichzeitig eine Einheit zu sein. Einheit bedeutet nicht Einstimmigkeit, dass wir alle dieselbe Meinung und Verständnis haben, aber es bedeutet, dass wir in den Grundlagen des Glaubens einig sind.