Ich erlebe immer wieder Gottes Eingreifen. Wo gerade noch Sorge war, nimmt Gott diese Sorge weg. Wo kein Ausweg aus einer Situation schien, ist plötzlich alles gelöst. Ich kann nur staunen.

Einen solchen Wendepunkt hatte auch Ester, und damit das gesamte Volk Israel, erlebt. Haman wollte alle Juden umbringen lassen. Er hatte gute Beziehungen zum persischen König und hatte ein entsprechendes Gesetz bei ihm erwirkt. Persien war damals nicht irgendein Königreich, sondern dasKönigreich. Persien war die Weltmacht und sehr groß. 127 Provinzen, das sich von Osteuropa über Libyen und Ägypten bis nach Nordwestindien erstreckte.

Das Ende der Juden schien besiegelt. Selbst die Königin Ester sah ihre Möglichkeiten als gering an, etwas dagegen unternehmen zu können. Es war bei den Persern so üblich, dass man ein beschlossenes Gesetz nicht aufheben konnte (Est 1,19). Die Chancen waren gleich null. Die Aussichten sehr schlecht.

Doch dann kam der Wendepunkt. Sie hat ihr Leben und ihre Stellung Gott zur Verfügung gestellt und ihr Leben eingesetzt (Est 4,16). Sie erhielt die Möglichkeit für ihr Volk einzutreten und arrangierte ein Essen, wo außer ihr nur der persische König und Haman waren. Sie wies auf die bevorstehende Ausrottung ihres Volkes hin (Est 7,4), worauf sie der König fragt: Wer ist der oder wo ist der, der sich hat in den Sinn kommen lassen, solches zu tun? (Est 7,5) Und dann lässt sie die Bombe platzen.

Ester antwortete: »Der Gegner und Feind ist Haman, dieser Verbrecher!« Haman bekam Angst vor dem König und der Königin.

Die Bibel. (BB)

Von da an geht es rasant. Noch am selben Tag lässt der König Haman erhängen (Est 7,10). Mordechai, der Cousin von Ester und größter Feind von Haman, wird zweiter Mann im Staat (Est 10,3). Ein Zusatzgesetz wird erlassen, worin den Juden ausdrücklich erlaubt wird, sich gegen die Ausrottung zu wehren (Est 8,11). Am Ende waren knapp 76 000 Feinde Israel tot (Est 9,12.15-16).

Für Gott ist es überhaupt kein Problem, eine scheinbar ausweglose Situation zum Guten zu wenden. Wenn es um sein Volk und um seine Kinder geht, tut er alles, um diese zu beschützen. Ja, Menschen können Christen bis zum Tode verfolgen, aber sie können sie nicht aus der Hand Gottes reißen (Röm 8,38-39).