Wir werden leicht übermütig. Wenn die Dinge gut laufen, klopfen wir uns gern auf die Schulter und sind stolz auf unser Tun. Es geht dem einzelnen so und auch ganzen Völkern. Zumindest trifft das auf die Ammoniter zu.
Du bist stolz auf deine besondere Lage, auf deine fruchtbaren Täler voller Wasser. Du vertraust auf deine Vorräte und sagst: »Wer kommt schon gegen mich an?«
Die Bibel. (BB)
Die Ammoniter wohnten östlich des Jordans und waren eigentlich immer Feinde Israels. Sie waren es, die zusammen mit den Moabitern, das Volk Israel durch Bileam zu verfluchen (Deu 23,4-6). Der Richter Jeftah kämpfte gegen sie (Ri 10,7-9.11), ebenso Saul (1 Sam 11,1-11), David (1 Chr 20,1) und Joschafat (2 Chr 20,22). Usija und Jotam forderte von den Ammonitern Abgaben (2 Chr 26,8; 27,5). Sie zogen in das Nordreich Israel, nach dessen teilweisen Wegführung durch die Assyrer, ein. Hesekiel prophezeit ihre Auflösung, was später geschah (Hes 25,9-10). Heute gibt es die Ammoniter nicht mehr.
Was haben sie geprahlt? Sie waren so stolz auf ihre Lage. Sie hatten Wasser und fruchtbare Täler. Sie hatten jede Menge Vorräte und dachten, dass ihre Zukunft sicher sei. Das erinnert an den Kornbauer, der eine super Ernte einbrachte und daraufhin viele Speicher baute. Er dachte: Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut (Lk 12,19)! Das war ein Trugschluss, Gott sagt ihm: Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern (Lk 12,20). Der Kornbauer starb und die Ammoniter gibt es nicht mehr. Welchen Grund hatten sie also, sich zurückzulehnen und zu denken, dass jetzt alles paletti ist?
Wer sich Gott widersetzt, über den spricht er Gericht. Das gilt bis heute. Wer denkt, er bräuchte Gott nicht, wer sich auf seine Begabungen und sein eigenes Geschick verlässt, wird vor Gott nicht bestehen. Wie arrogant! Wer hat diesen Menschen eigentlich ihre Gaben, ihre Intelligenz, die Zeit, ihre Gesundheit, die Gelegenheiten, ihre familiäre Herkunft und die Luft zum Atmen gegeben? Wie beim reichen Kornbauer, kann Gott den Hahnen von einem Moment auf den anderen zudrehen. Dann ist es aus! Solche Menschen werden von Gott als Narren bezeichnet. Wer sein Leben ohne Gott lebt, ist ein Narr!