In den letzten Kapiteln haben wir viel über den von Gott angeordneten Bau der Stiftshütte, den dazu notwendigen Einrichtungsgegenständen und den Kleidungsstücken der Priester gelesen. Jetzt ist alles fertig. Und die Israeliten haben alles so gemacht, wie Gott ihnen das geboten hatte (Ex 39,43). Kann sich Gott durch eine Nation verherrlichen, die sich so verhält und alles so macht, wie er es will? Na klar.
Da bedeckte die Wolke die Stiftshütte, und die Herrlichkeit des HERRN erfüllte die Wohnung.
Die Bibel. (LU84)
Gott zieht ein, und wie! Im folgenden Vers heißt es über die Herrlichkeit Gottes: Und Mose konnte nicht in die Stiftshütte hineingehen, weil die Wolke darauf ruhte und die Herrlichkeit des Herrn die Wohnung erfüllte. Die Herrlichkeit Gottes war so hell, dass niemand, nicht einmal Mose, die Stiftshütte, den mobilen Tempel, betreten konnte. Gott verherrlichte sich inmitten seines Volkes. Er ist gegenwärtig. Er ist seinem Ziel, die ganze Erde mit seiner Herrlichkeit zu füllen (Num 14,21) ein Stück nähergekommen. Wir sehen dasselbe bei der Einweihung des Tempels (1 Kön 8,11). Gott verherrlicht sich durch sein Volk.
Wer ist der Tempel im Neuen Testament? Jesus (Joh 2,21), die Gemeinde (1 Kor 3,16) und jeder Gläubige (1 Kor 6,19)! Dass Gott sich durch Jesus verherrlicht, das können wir sehen, aber dass Gott sich durch die Gemeinde und mich verherrlichen will? Wenn ich die Gemeinde anschaue, dann ist das oft ein Trauerspiel, alles andere als eine Verherrlichung Gottes. Und wenn ich mich selbst anschaue, dann muss ich auch eingestehen, dass Gott sich da nicht immer verherrlichen kann. Warum klafft dort so ein großer Unterschied von Anspruch Gottes und Wirklichkeit?
Gott kann zur vollen Auswirkung kommen, wo Menschen ihn lassen, wo Menschen ihm gehorsam sind und das tun, was er anordnet und will. So war es bei Israel, so ist es in unseren Gemeinden und in meinem Leben. Wenn wir aber denken, wir wüssten es besser, wenn wir unser eigenes Ding drehen, wie soll sich da die Herrlichkeit Gottes zeigen? In unseren Gemeinden, auch in meinem Leben, steht oft das menschliche Ego im Weg. Ich will Gottes Wirken in meinem Leben erleben? Ich will, dass er sich durch mich verherrlicht? Dann muss ich gehorsam sein.