Ich wollte etwas in einem Freizeitheim reparieren. Gerade hatte ich dafür ein große und schwere Glasscheibe heraus gehievt. Da kam mir eine schon andere schon entgegen. Da ich beide Hände mit der einen Glasscheibe voll hatte, fiel die andere auf den Boden und zerbrach in tausend Stücke. So ein Mist! Da meinst du es gut, und willst etwas reparieren und dabei richtest du einen noch viel größeren Schaden an.
Im Volk Israel gab es Fälle, in denen man unbeabsichtigt einen großen Schaden anrichtete, den man auch nicht wieder gutmachen konnte. Gott nennt einen Arbeitsunfall als Beispiel. Bei einem Waldarbeiter löst sich der eiserne Kopf einer Axt. Ein anderer wird getroffen und dabei tödlich verletzt (Dtn 19,5). Ganz klar kein absichtlicher Mord, sondern Totschlag.
Gott hatte ein gnädige Lösung für einen Totschläger, der jetzt der Blutrache der Verwandten ausgesetzt war. Flucht in eine Freistadt war die Rettung. Über ganz Israel waren sechs Freistädte, die gleichzeitig auch Städte der Leviten waren, wo ein Verfolgter hinfielen konnte.
Jeder soll dorthin fliehen können, der ohne Absicht eine Person totgeschlagen hat. Die Städte sollen ihn davor schützen, dass Verwandte des Getöteten an ihm Blutrache üben.
Die Bibel. (BB)
Rechtlich war es so, dass die Verwandten das Recht der Blutrache ausüben konnten, aber Gott beschütze diejenigen, die unabsichtlich getötet hatten. Die ansässigen Priester hatten dann die Aufgabe zu prüfen, ob jemand zu Recht Zuflucht suchte. Außerdem durften sie potenzielle Bluträcher nicht in diese Stadt hineinlassen. Der Totschläger war dadurch sicher vor dem eigenen Tod.
Was für ein schönes Bild, das durch Jesus, den perfekten Hohenpriester (Hebr 2,17; 6,20; 9,11) erfüllt und Wirklichkeit wurde. Rechtlich hat jeder den Tod verdient (Röm 3,23; 6,23), aber wir dürfen zu Jesus fliehen und dadurch Rettung vor dem ewigen Tod erfahren. Es geht hier nicht um Blutrache von Verwandten, sondern um das Gericht Gottes. Wir können zu Jesus nicht nur dann fliehen, wenn wir unabsichtlich etwas begangen haben, sondern mit jeder Sünde dürfen wir zu ihm kommen. Wenn wir zu ihm umkehren und an ihn glauben, dann erfahren wir Rettung. Von Jesus, diesem Hohenpriester, wird gesagt, dass er durch sein eigenes Opfer die Sünde beseitigt hat (Hebr 9,26). Zu ihm darf ich fliehen. Bei ihm ist Rettung.