In meiner Zeit bei der Bundeswehr wurde ich einmal von meinem Vorgesetzten zu Unrecht beschuldigt. Ich bin zu dessen Vorgesetzten gegangen und habe ihm das Unrecht geschildert. Dieser hat gemeint, ich solle die Strafe einfach akzeptieren und annehmen, selbst wenn ich sie eigentlich nicht verdient hätte. Man wird für etwas bestraft, was man gar nicht getan hat.
David hatte nichts falsch gemacht, aber er musste um sein Leben fürchten. Was hatte er getan? Nichts. Gott hatte etwas mit ihm getan, nämlich ihn zum kommenden König und Nachfolger Sauls bestimmt (1 Sam 16,12-13). Der wusste, dass er Gott einen Nachfolger bestimmt hatte (1 Sam 13,14) und ahnte, dass David dieser Nachfolger sein würde. Dies versuchte Saul zu verhindern und wollte David ermorden. Nach einem gescheiterten Mordversuch (Ps 59,1; vgl. 1 Sam 19,10-12) betet David zu Gott.
Obwohl ich unschuldig bin, kommen sie angelaufen und stellen sich auf. HERR, komm mir zu Hilfe und sieh!
Die Bibel. (BB)
Manchmal ist es genau so. Man hat nichts falsch gemacht und wird trotzdem angegriffen. Man empfindet das angetane Leid als ungerecht. Zurecht, aber man kann nicht daran ändern. David wurde verfolgt, weil er der nächste König sein sollte. Wer hat das bestimmt? Gott. Das heißt, Gott ist eigentlich der Grund, warum David leiden musste. Er litt Verfolgung, weil Gott ihn zum König ernannt hatte.
Das war auch so, als die Gemeinde in Jerusalem zum ersten Mal verfolgt wurde. Sie mussten leiden, um ihr Leben fürchten und aus der Stadt fliehen. Aber der eigentliche Grund war nicht die Verfolgung der Gemeinde, sondern die Verfolgung von Jesus. Die Menschen in der Gemeinde hatten dies erkannt. Wahrhaftig, sie haben sich versammelt in dieser Stadt gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast (Apg 4,27). Die Ursache für die Verfolgung der Christen ist Christus! So wurden die Jünger zum Beispiel für ihren Glauben an Jesus gegeißelt (39 Schläge auf den Rücken). Von ihnen heißt es: Sie gingen aber fröhlich von dem Hohen Rat fort, weil sie würdig gewesen waren, um Seines Namens willen Schmach zu leiden (Apg 5,41).
Bin ich bereit, für Jesus zu leiden, für ihn und wegen ihm verfolgt zu werden? Bin ich bereit, wegen Jesus Nachteile in Kauf zu nehmen?