Als Christ fällt mir nicht automatisch alles in den Schoß. Das nichts tuende Däumchen-Drehen ist keine Option. Vielmehr sollen wir von dem Gebrauch machen und es richtig nützen, was er uns geschenkt und anvertraut hat.
Als Josua im Auftrag Gottes den Stämmen das Land verteilte, beschwerten sich die Nachkommen Josefs, die Stämme Manasse und Efraim. Ihr Argument: weil sie so viele Menschen sind, benötigen sie zusätzliches Land (Jos 17,14). Wie würde Josua darauf reagieren?
Da sagte Josua zu dem Haus Josef, das sind die Stämme Efraim und Manasse: Du bist ein zahlreiches Volk und mächtig genug. Deshalb bleibt es für dich bei dem einen Stück Land, das dir durch das Los zugeteilt wurde.
Die Bibel. (BB)
Je nach Übersetzung entsteht der Eindruck, dass Josua ihnen ein zusätzliches Stück Land geben würde (s. LU, SLT oder ELB). Aber der Zusammenhang macht deutlich, dass er damit meinte, dass sie das zugewiesene Gebirge Epfraimroden und bewohnbar machen sollten. Außerdem können und sollen sie die verbliebenen Kanaaniter vertreiben. Auch wenn diese zwar militärisch mächtiger seien, so wird Manasse und Efraim doch stärker sein (Jos 17,16.18). Dann hätten sie genügend Platz für die vielen Menschen.
Josua als Sprachrohr Gottes macht folgendes deutlich: Gott beschenkt, schließlich hat er sie in das verheißene Land hineingebracht. Aber Gott erwartet dann auch, dass wir unseren Teil leisten und von dem Geschenkten Gebrauch machen.
Was haben wir außer unser Versöhnung, Vergebung und dem ewigen Leben noch geschenkt bekommen? Lebenszeit, Gesundheit, Begabungen, Finanzen, Zeit, Umstände und Möglichkeiten, die sich in unserem Land, unserer Arbeitswelt, unserer bürgerlichen und unserer christlichen Gemeinde bieten. Wir können Däumchen-Drehen oder das uns von Gott zur Verfügung gestellte zu seiner Ehre nutzen.
Gott verteilt Aufträge, in der ganzen Bibel finden wir das. Adam hatte von Gott den Auftrag bekommen, den Garten zu bewirtschaften und zu erhalten (Gen 2,15). Noah wurde beauftragt, eine Arche zu bauen (Gen 6,14). Jona wurde nach Ninive gesandt, um im Auftrag Gottes, Gericht anzudrohen (Jona 1,2). Im Neuen Testament ist das nicht anders. Jesus sendet die Jünger (Mt 28,19-20). Auch im Gleichnis Von den anvertrauten Zentnern (Mt 24,14-30) wird dies sehr deutlich: Gebrauche das von Gott geschenkte.
Was habe ich von Gott geschenkt bekommen? Wie setzte ich diese Gaben ein?