Es war die Zeit, als der Norden Israels schon von den Assyrern aufgelöst war. Auch wenn Asaf als Autor dieses Psalms genannt wird (Ps 80,1), dürfte es sich um seine Nachkommen handeln, denn zur Zeit Asafs gab es den Zusammenfall des Nordreichs noch nicht. Es werden ausdrücklich drei Stämme als Repräsentanten des gesamten Nordreichs erwähnt, nämlich Efraim, Benjamin und Manasse (Ps 80,3), was darauf hindeuten lässt, dass viele aus dem Norden in den Süden geflüchtet sind. Die Archäologie bestätigt das. Es ist ein nationales Gebet im Tempel, das den Fokus auf diese drei Stämme des Nordreichs Israel legt.
HERR, Gott der himmlischen Heere, wende unser Schicksal wieder zum Guten! Lass dein Angesicht leuchten! Dann ist uns schon geholfen.
Die Bibel. (BB)
Dieser Vers wird in Ps 80,4.8 fast wortgleich zitiert, aber die Erwähnung Gottes ändert sich von GOTT, über GOTT ZEBAOTH (Gott der himmlischen Heere) zu HERR GOTT ZEBAOTH (alles LU84). Er ist nicht nur der Schöpfergott (elohim), sondern er ist auch der Herrscher, der durch übernatürliches Eingreifen helfen kann (zebaoth). Zuletzt wird dies aber ergänzt durch den Begriff HERR (Jahwe), was den Bundesgott beschreibt. Er ist derjenige, der Beziehung und Gemeinschaft mit seinem Volk will.
Das ist eine gute Kombination, jemand zu haben, der allmächtig ist und der einen gleichzeitig auch noch liebt. Stell dir das eine ohne das andere vor. Das eine wäre ein Despot, der herzlos und egoistisch regiert. Der andere wäre ein Weichei, der einen zwar liebt, aber keine Macht hat, zu handeln. Aber Gott ist allmächtig und ein Beziehungsgott, der Gemeinschaft mit seinem Volk sucht. Es genügt schon, wenn er seine Herrlichkeit erstrahlen lässt. Dann werden die Feinde erkennen müssen, dass die Israeliten einen Gott haben, der heilig, mächtig und liebend ist.
Das gilt auch für jeden, der Gemeinschaft mit Gott durch Jesus hat. Dann darf ich wissen, dass Gott mir in allen Lebenslagen zur Seite steht. Und ich darf wie ein Kind vertrauend zu ihm kommen. Er hilft mir, vielleicht nicht immer so, wie ich das für gut erachte. Er hilft, wie er es für gut erachtet. Wenn ich ihm ganz vertraue, wird er sein Angesicht leuchten lassen. Jeder wird sehen, dass ich einen Gott habe, der heilig, mächtig und liebend ist.