Man hat so viel Zeit und Kraft in Menschen investiert. Alles schien so gut zu laufen. Sie blühten im Christsein auf. Doch wo sind sie geblieben? Andere Dinge sind anscheinend viel wichtiger geworden: der Ehepartner, die Kinder, das Haus, der Wohlstand und die Karriere. Von Jesus ist in ihrem Leben nicht einmal mehr die Rede. Traurig. Frustrierend.
Schauen wir Joasch an. Er wurde sechs Jahre vor seiner eigenen Mutter Atalja versteckt. Sie tötete alle möglichen Thronfolger nach dem Tod des Königs und ihres Sohnes Ahasjas (2 Kön 11,1). So kam sie selbst an die Macht und wurde Königin über Juda. Nur einer überlebte, Joasch, ein Sohn Ahasjas. Als Kleinkind hatte ihn seine Tante Joscheba im Tempel versteckt (2 Kön 11,2).
Danach hielt sich Joasch sechs Jahre lang verborgen und blieb im Tempel des HERRN. Währenddessen herrschte Atalja über das Land.
Die Bibel. (BB)
Sechs lange Jahre investierten Menschen, unter ständiger Angst der Todesstrafe, in sein Überleben. Da sind Joscheba, seine Tante, und deren Mann und Hohepriester Jojada, seine Hebamme und viele eingeweihten Leviten und Priestern, die ihr eigenes Leben riskierten. Es war diesen Leuten offensichtlich so wichtig, irgendwann das Königtum jemandem anzuvertrauen, der gottgefällig lebt, dass sie bereit waren, alle Mühen und Gefahren auf sich zu nehmen.
Als sie dann einen Aufstand planten und Atalja töteten (2 Kön 11,20), wurde der siebenjährige Joasch der neue König des Südreichs (2 Kön 12,1). Über ihn heißt es: Und Joasch tat, was recht war und dem Herrn wohlgefiel, solange ihn der Priester Jojada lehrte (2 Kön 12,3). Er ließ den Tempel renovieren (2 Kön 12,5-6) und die Hoffnungen in ihn erfreuten vor allem diejenigen, die so viel Kraft und Energie in ihn investiert hatten. Aber leider fiel er nach dem Tod des Hohenpriesters Jojada von Gott ab und verfiel dem Götzendienst. Das muss ein harter Schlag für die noch Lebenden gewesen sein, die damals so viel Aufwand betrieben hatten und ihre eigenes Leben riskierten, um Joasch zu verstecken.
Das ist leider auch Realität in unseren Gruppen. Menschen fangen gut an, wollen aber heute nichts mehr von Jesus wissen. Wie gehe ich mit diesem Frust um? Ich darf traurig und frustriert sein, aber ich mache dennoch weiter, weil mich Jesus antreibt.