So schwer dies für Außenstehende zu ertragen ist, manche Alkoholiker müssen erst ihr Leben an die Wand fahren, den absoluten Crash erleben, bevor sie überhaupt bereit sind, eine Entziehungskur anzutreten. Erst wenn sie merken, dass sie am Boden sind, sind einige bereit, fremde Hilfe anzunehmen.

Jeremia hat das mit dem Volk so ähnlich durchgemacht. Er hatte immer gepredigt und gewarnt: Kehrt zu Gott um, sonst wird er Jerusalem zerstören. Sie haben ihn gehört, aber bewusst überhört. Sie haben weitergelebt wie immer bis Gott seine Drohungen in die Tat umsetzte. Jerusalem wurde von den Babyloniern zerstört. Das Land und die Menschen sind am Boden zerstört. Nur ein kleiner Rest der Bevölkerung war noch übrig (Jer 42,2). Jetzt scheint es tatsächlich so, dass sie endlich Hilfe annehmen und in Zukunft auf Gott hören wollen. Sie sagen zu Jeremia, dass Gott ihnen den nächsten Schritt zeigen soll. Er soll uns sagen, was wir tun sollen. Wow, sie sind anscheinend bereit, auf Gott zu hören und ihm zu gehorchen. Jeremia fasst ihre Bitte nochmals zusammen.

Wird er uns Gutes oder Schlechtes sagen? Egal, wir werden auf den HERRN, unseren Gott, hören, zu dem wir dich jetzt senden. Dann wird es uns gut gehen. Ja, wir werden auf den HERRN, unseren Gott, hören!

Die Bibel. (BB)

Das hört sich doch gut an. Endlich, wird Jeremia gedacht haben. Endlich hören sie auf ihn und letztendlich auf Gott. Endlich wollen sie Gottes Stimme gehorchen.

Das soll auch unser Motto sein, hoffentlich bevor wir unser Leben an die Wand fahren: Ja, wir werden auf den HERRN, unseren Gott hören! Er ist der Mittelpunkt. Jesus ist das Zentrum. Um ihn dreht sich alles, nicht um mich. Er bestimmt, nicht ich. Er ist der Herr, nicht ich. Denn wenn wir Jesus im Mittelpunkt unseres Lebens haben, trifft das genau zu: Dann wird es uns gut gehen!

Gut in Gottes Augen bedeutet nicht unbedingt gut in meinen eigenen. Manche Wege, die Jesus für mich hat, empfinde ich nicht als gut. Trotzdem sind sie gut, weil sie mich an ihm festhalten lassen und ans Ziel bringen. Das Volk empfand Gottes Wille nicht als gut. Sie entschieden sich leider gegen Gottes Willen (Jer 43,7). Wie entscheide ich mich?