Wer wünscht sich das nicht, dass Gott sich sichtbar durch ein Wunder im eigenen Leben zeigt? So wie es damals war, das war sensationell.

Petrus war schon das dritte Mal wegen seines Glaubens verhaftet worden (Apg 12,3; vgl. Apg 4,3 und Apg 5,18). Ihm drohte die Hinrichtung. Er wurde rund um die Uhr von Spezialkräften bewacht (Apg 12,4). Es gab kein Entkommen. Die Situation war aus menschlicher Sicht hoffnungslos. Die Jerusalemer Gemeinde versammelt sich und veranstaltet ein 24-Stunden-Gebet. Und tatsächlich, Petrus wird übernatürlich durch einen Engel befreit (Apg 12,7-10). Sensationell!

Da kam Petrus zu sich und sagte: »Es ist tatsächlich wahr – der Herr hat seinen Engel gesandt. Der hat mich aus der Gewalt des Herodes befreit. Und er hat mich vor einer Verurteilung bewahrt, die sich das jüdische Volk erhofft hatte.«

Die Bibel. (BB)

Petrus konnte es selbst kaum fassen. Gott hatte ihn tatsächlich aus der Hand des Herodes Agrippa I. befreit.

Handel Gott immer so? Nein, Apg 12 zeigt drei unterschiedliche Arten von Gottes Eingreifen. Erstens, er tut offenbar nichts. Jakobus, der Jünger Jesu, wurde kurz davor hingerichtet (Apg 12,1-2). Zweitens, die Befreiung des Petrus aus dem Gefängnis durch das übernatürliche Eingreifen Gottes durch einen Engel (Apg 12,3-11). Drittens, Gottes übernatürliches Eingreifen auf natürliche Art und Weise, gezeigt in der tödlichen Erkrankung des römischen Königs und Besatzers Herodes Agrippa I. (Apg 12,21-23).

Diese drei Ereignisse lassen uns mit unterschiedlichen Handlungsweisen Gottes und mit bohrenden Warum-Fragen zurück. Warum musste Jakobus sterben? Warum hat Gott dagegen Petrus befreit? Warum ließ Gott Herodes Agrippa I. nicht schon früher sterben, so wäre es doch gar nicht erst zur Hinrichtung des Jakobus gekommen?

Wir verstehen oft Gottes Handeln nicht und wünschen uns, dass Gott sich übernatürlich in unserem Leben zeigt. Aber es geht nicht zuerst um uns, sondern um die Verherrlichung Gottes. Petrus hat es gepredigt (1 Petr 4,16), Paulus auch (Phil 1,20). Jesus hat es vorgelebt (Joh 13,31-32). Jakobus, Petrus, Paulus und viele andere Christen sind gefolgt!

Alles muss zur Verherrlichung Gottes dienen (Joh 11,4.13). Gott handelt immer in unserem Leben, manchmal durch ein Wunder, manchmal durch die Veränderung der Umstände, manchmal scheinbar gar nicht. Er will sich durch mich in allem verherrlichen. Bin ich bereit dazu?