Ich habe ein T-Shirt mit zwei Wanderern in den Bergen. Der eine sagt zu dem anderen: Ich kenn da eine Abkürzung. Wer viel in den Bergen unterwegs ist, weiß dass das in den meisten Fällen keine gute Idee ist. Diese Abkürzung dauert meisten länger und ist oft lebensgefährlich.
Wir Christen meinen manchmal auch, Gottes Plan abkürzen zu müssen. Wir denken, es ist einfacher und besser, es so zu machen, wie wir uns dies vorstellen. Das geht in 100 Prozent der Fälle schief! Also mach es nicht.
David, ein Mann nach Gottes Herzen (1 Sam 13,14), hat Gott sein Timing überlassen und die Dinge nicht selbst in die Hand genommen. Er war schon viele Jahre vorher zum König über Israel gesalbt worden (1 Sam 16,12-13). Aber er musste viele Jahre warten, bis er das Königtum endlich bekam. In der Zwischenzeit war der Verfolgung Sauls, seines königlichen Vorgängers, ausgesetzt. Dieser hatte von Gottes Absichten mit David gehört, und wollte natürlich seine Macht so lange wie möglich erhalten. Also versuchte er, David umzubringen. David wiederum hatte mehrmals die Möglichkeit, Saul umzubringen, tat es aber nicht.
David jedoch entgegnete Abischai: »Nein! Bring ihn nicht um! Wer könnte den Gesalbten des Herrn antasten, ohne dass ihn Gott dafür bestraft?«
Die Bibel. (BB)
Saul war der gesalbte König. Ihn hatte Gott zum König auserkoren. Nur weil dieser Gott den Rücken zukehrte und sein eigenes Ding machte, war er immer noch der von Gott gesalbte König. David beschloss, Gottes Wege nicht abzukürzen, auch wenn es aus einem menschlichen Blickwinkel heraus sicherlich der einfachste und schnellste Weg gewesen wäre. David aber entschied sich ganz bewusst dagegen. Gut so. Er hat auf Gottes Timing gewartet. Es ist ein Zeichen des absoluten Vertrauen, dass Gott alles im Griff hat, und es schon richtig machen würde.
Und so war es auch. David wurde von Gott mächtig gebraucht. Auch wenn er nicht alles richtig gemacht hatte und auf die Vergebung Gottes angewiesen war, wurde er doch zum großartigsten König, den Israel jemals hatte. Er war vor allem in geistlichen Dingen für sein Volk ein Vorbild.
Bist du immer wieder der Meinung, Gottes Wege abkürzen zu müssen? Tu es nicht, es geht in 100 Prozent der Fälle schief!