Hat Israel bei Gott eine Zukunft? Israel scheint nämlich mit der Entstehung der ersten Gemeinden außerhalb Israels immer mehr aus dem Blickwinkel der Bibel zu verschwinden. In den Lehrbüchern und der Offenbarung kommt das Wort Israel im Neuen Testament nur 21-mal vor, davon alleine zehnmal in Römer 9–11. Im Rest der Bibel sind es dagegen 2015 Erwähnungen! Israel ist doch sein auserwähltes Volk. Die Frage, ob Israel bei Gott noch eine Zukunft hat, ist also durchaus berechtigt.
Paulus lehrt im Römerbrief viel über die Grundlagen des Glaubens, aber er verwendet Kapitel 9–11 dazu, um zu erklären, was mit Israel geschieht.
Brüder und Schwestern, ich will euch über folgendes Geheimnis nicht in Unkenntnis lassen. Denn ihr sollt euch nicht selbst einen Reim auf die Sache machen: Tatsächlich hat Gott dafür gesorgt, dass sich ein Teil von Israel vor ihm verschließt. Das soll aber nur so lange dauern, bis alle Völker sich ihm zugewandt haben.
Die Bibel. (BB)
Israels Ungehorsam gegenüber Gott hat dazu geführt, dass Israel in die Babylonische Gefangenschaft geführt wurde. Selbst als es zurückkam, hat es nie wieder diese herausragende Stellung wie unter David und Salomo erreicht. Es war immer von anderen Nationen unterdrückt, egal ob es die Perser oder später die Römer waren. Seit 70 n. Chr. gibt es auch den Tempel, das Gebäude, wo Gott selbst wohnte, nicht mehr.
Aber Paulus macht klar: Gott ist noch längst nicht fertig mit Israel. Trotz allen Ungehorsams gegenüber Gott und aller Ablehnung Gottes (die LU84 und ELB nennen es Verstockung), wird er sich seinem Volk wieder zuwenden. Das scheint nicht der Fall zu sein, solange die Mission unter den Heiden stattfindet, aber danach. Derzeit gibt es leider wenige Juden, die sich Christus (hebr.: Messias)zuwenden und sich für ein Leben mit ihm entscheiden. Ein Teil von Israel hat sich vor ihm verschlossen. Aber Paulus macht deutlich: Das wird sich ändern!
Israel hat eine Zukunft bei Gott. Sein Volk wird sich Jesus, dem Messias, zuwenden. Deshalb ist es auch für uns nichtjüdischen Christen gut, wenn wir im Besonderen für die Errettung Israels beten. Wir müssen nicht mit allen politischen Entscheidungen einer Meinung sein, aber wir haben trotzdem eine besondere Gebetsverantwortung für sein Volk.