Der Karren ist in den Dreck gefahren! Wenn ich Nachrichten oder Filme sehe, wenn ich lese, in welche Richtung Entscheidungsträger unser Land hinführen wollen, wenn ich beobachte, wie viele Menschen um mich herum leben, dann könnte ich verzweifeln. Der Karren ist in den Dreck gefahren! Das mag ja stimmen, aber sollte ich als Jesus-Nachfolger den Kopf in den Sand stecken und nur Jesu Wiederkunft entgegenfiebern?
Samuel hätte allen Grund gehabt zu resignieren, aber anstatt auf die schlechten Umstände zu sehen, hat er auf Gott geschaut. Anstatt auf die Ratschläge anderen zu hören, hat er auf Gott gehört. Anstatt zu resignieren, hat er sich von Gott motivieren und gebrauchen lassen.
Was war die Situation? Die Philister hatten Israel besiegt. Dabei hatten sie auch die beiden Söhne Elis getötet und vor allem die Bundeslade, das Zeichen von Gottes Gegenwart, erobert. Als Eli dies erfährt, haut es ihn wörtlich vom Hocker und er bricht sich das Genick und stirbt (1 Sam 4,17-18). Als seine hochschwangere Schwiegertochter vom Tod ihres Mannes, des Schwagers und des Schwiegervaters und von der Eroberung der Bundeslade hört, setzen die Wehen vorzeitig ein. Sie stirbt auch, aber immerhin, der neugeborene Sohn überlebt. Vor ihrem Tod gibt sie ihm den Namen Ikabod, was Die Herrlichkeit ist hinweg heißt (4,19-21). Sie hatte es erkannt, Gottes Herrlichkeit, seine Gegenwart mit dem Volk, ist weg! Der Karren ist in den Dreck gefahren!
Gott handelt übernatürlich, die Bundeslade kommt zurück (6,21). Trotzdem geschieht für weitere 20 Jahre keine geistliche Erneuerung (7,2). Frustrierend! Aber Samuel steckt den Kopf nicht in den Sand. Er ist seinem Propheten-Amt treu. Als Israel endlich seinen gottlosen Zustand eingesteht, lässt er sich von Gott gebrauchen.
Samuel aber sprach zum ganzen Hause Israel: Wenn ihr euch von ganzem Herzen zu dem Herrn bekehren wollt, so tut von euch die fremden Götter und die Astarten und richtet euer Herz zu dem Herrn und dient ihm allein, so wird er euch erretten aus der Hand der Philister.
Die Bibel. (LU84)
Israel kehrt daraufhin wieder zu Gott zurück (7,4) auch dank Samuels Durchhaltevermögens.
Ich möchte auch, aufgrund des deprimierenden geistlichen Verfalls um mich herum, nicht resignieren und aufgeben, sondern immer auf Gott schauen und mich von ihm gebrauchen lassen.