Jesus war in seiner Menschlichkeit wie wir. Er hatte menschliche Bedürfnisse wie Schlaf (Mt 8,24) oder Nahrung (Lk 4,2). Er war ein Mensch, so wie der allererste: Adam. Adam war von Gott ohne Sünde geschaffen worden, aber er gab sich der Versuchung hin und sündigte. Jesus war auch von Gott ohne Sünde geschaffen worden. Der große Unterschied: Jesus hat der Versuchung widerstanden und war ohne Sünde (Heb 4,15).
Er wurde am Anfang seines Dienstes von Gott in die Wüste geführt
und vierzig Tage lang von dem Teufel versucht. Und er aß nichts in diesen Tagen, und als sie ein Ende hatten, hungerte ihn.
Die Bibel. (LU84)
Jesus hatte Hunger. Klar, er hatte vierzig Tage lang gefastet. Da hätte ich auch Hunger. Es war die Chance für Satan, Jesus die Macht zu nehmen, stellvertretend für unsere Sünde zu sterben. Wenn es Satan gelänge, Jesus selbst zum Sünder zu machen, dann wäre das sündlose Opfer, ohne das die Sündenvergebung für uns nicht möglich war, hinfällig.
Satan versuchte wirklich alles. Wenn Jesus wirklich Gottes Sohn ist (Lk 3,22), dann solle er das doch beweisen. Es müsste dann kein Problem für ihn sein, aus Steinen Brot zu machen. Außerdem könne er doch die Macht über die ganze Welt haben und ihm als Sohn Gottes könne natürlich nichts zustoßen, da ihn sein Vater beschützen würde. Satan fordert Jesus auf, von seiner Göttlichkeit Gebrauch zu machen und seine Menschlichkeit mal kurz zu vernachlässigen. Aber wenn Jesus das getan hätte, wäre er Gott ungehorsam gewesen und hätte das Werk der Erlösung nicht vollbringen können. Jesus antwortet aus der Perspektive eines Menschen, das machen seine Antworten deutlich. Er zitiert aus 5. Mose, einer Wiederholung des Gesetzes, das Gott dem Menschen gab. Er stellt sich unter das Gesetz, er ist ganz Mensch. Er gehorcht Gott, nicht Satan. Er wurde versucht, doch er hat nicht gesündigt.
Ganz am Anfang seines Dienstes hat Satan es versucht und am Ende erst recht (Mt 27,40). Er wollte unbedingt, dass Jesus sündigt! Aber Jesus war bis zum Ende seinem Vater gehorsam. Er hat der Versuchung widerstanden, er war sündlos und war deshalb der einzige Mensch, der stellvertretend die Strafe der Sünde auf sich nehmen konnte. Und er tat es auch!