Viele lieben Großstädte, ich dagegen bin ein absolutes Landei. Für viele ist das pulsierende Leben der Stadt sehr attraktiv. Das vielfältige Angebot, die kurzen Wege, das große kulturelle Angebot, der ÖPNV, und nicht zuletzt die vielen Einkaufsmöglichkeiten, machen für viele die Stadt zu einem echten Anziehungspunkt.

Ninive war so eine Großstadt. Die Stadt lag im heutigen Irak und war die Hauptstadt de Assyrischen Reiches. Sie war riesig (Jona 3,3), eine 12 km lange Stadtmauer schütze sie und sie war ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor. Es pulsierte das Leben darin. Mehrere Paläste und Tempel waren dort zu finden. Viel Prunk und Luxus waren Teil der Stadt.

Gott spricht aber auch die andere Seite an. Ninive hatte ihren Wohlstand durch Morden, Lügen und Diebstahl erworben (Na 3,1). Es sind damit wohl alle Kriege und Feldzüge der Assyrer gemeint (Na 3,2-3). Sie waren rücksichtslos und konnten, wie die Raupe Nimmersatt, nie genug bekommen. Hurerei und Zauberei waren hipp (Na 3,4).

Deswegen gehe ich gegen dich vor, Ninive, so lautet der Ausspruch des HERRN der himmlischen Heere. Ich ziehe dir das Kleid über den Kopf: Völker und Königreiche werden dich nackt sehen – was für eine Schande!

Die Bibel. (BB)

Gott sieht die Gottesferne von Ninive und wird deshalb die Stadt zerstören (Na 1,14; 2,2; 3.6-7). Gott ist voller Liebe und Geduld. Gerade Ninive gegenüber hat er dies bewiesen, als er die Stadt damals verschonte, als Jona sie zur Umkehr aufrief und sie diesem Aufruf gefolgt sind. Aber das gilt eben auch: Der HERR ist ein eifernder und vergeltender Gott (Na 1,2).

612 v. Chr. wurde dies bittere Wirklichkeit. Nach einer dreimonatigen Belagerung fiel die Stadt an eine Koalition aus Medern und Babyloniern. Die Stadt wurde zerstört. Heute zeugen lediglich Ruinen von der einstigen Pracht Ninives. Die Stadt ist nackt!

Das ist ein Bild für das Gericht, das Gott am Ende der Zeit über alle gottlosen Menschen sprechen wird. Er muss dieses Gericht sprechen, denn er ist ein Gott der Gerechtigkeit. Was wäre das für ein Gott, der trotz seiner angeblichen Gerechtigkeit alles böse Treiben der Menschen unter den Teppich kehren würde? Aber Gott ist eben auch ein Gott voller Liebe und Geduld. Noch ist Umkehr möglich. Die Frage ist: Kehre ich um?