Bin ich bereit, mich mutig für die Wahrheit einzusetzen? Egal, was die Konsequenzen sein mögen? Abigajil war so ein Mensch. Sie setzte ihr eigenes Leben auf Spiel, um sich und andere vielleicht zu retten. Sie war bereit, alles für das Richtige einzusetzen. Was war geschehen?

David war mit seinen Männern auf der Flucht vor Saul. Er hört, dass Nabals Hirten in der Nähe waren und erbittet von ihnen Essen für die ganze Mannschaft. Das waren immerhin 600 Mann. Nabal war ein sehr reicher Mann, dessen Hirten David in der Vergangenheit beschützt hatten. Er erhoffte sich eine positive Antwort, in Form von viel Essen für alle Mann. Die Gastfreundschaft war ja auch ein hohes Gut in der damaligen Kultur. David war in Rage. Aus Rache beschloss er, alles Männliche aus dem Hause Nabal umzubringen (1 Sam 25,4-13).

Abigajil, die mit Nabal verheiratet war, erfuhr davon und ahnte Schlimmes. Schnell ließ sie Brote, Wein, Fleisch und Röstgetreide, Rosinen- und Feigenkuchen auf Esel laden und zog David entgegen (1 Sam 25,14-31). Konnte sie damit eine Katastrophe verhindern? Als sie David begegnet und ihm alles erklärt, reagiert er wohlwollend.

Gelobt sei deine Klugheit! Du sollst gesegnet sein, weil du mich heute vor Schuld bewahrt hast. So habe ich kein Blut vergossen und mich nicht mit eigener Hand gerächt.

Die Bibel. (BB)

David beschloss, von seinem mörderischen Racheplan abzurücken. Und er lobte sogar Abigajil, weil er erkannte, dass er große Schuld auf sich geladen hätte, wenn er seinen Plan durchgezogen hätte. David erkannte auch, dass Gott sie geschickt hatte (1 Sam 25,32). Gott war es, der sie gebraucht hatte, um David vor dieser Schuld zu bewahren. Sie hatte nicht nur etwas zu essen gebracht und damit vielen aus dem Hause Nabal Rettung gebracht, sondern sie hatte vor allem das Richtige getan.

David erkannte, dass die Rache Gott überlassen werden musste (2 Kön 9,7; Jer 50,15; 51,11). Er hatte es auch bei der Verfolgung Sauls so vorgelebt (1 Sam 24,7). Aber jetzt schäumte er vor Rache. Aber er ist ehrlich und sehr dankbar, dass jemand dem Mumm hatte, ihn mit der Wahrheit zu konfrontieren. Wen habe ich, der mir Gottes Wahrheit immer wieder sagen darf und mich damit vor Schuld bewahrt?