Ich mag Strategiespiele, bei denen man durch kluges Kalkül zum Sieg kommen muss. Traurig aber wahr, oft wird auch das Leben als eine Art Strategiespiel wahrgenommen. Ein Wettanbieter wirbt deshalb auch mit dem Spruch: Das Leben ist ein Spiel. Neben dem nötigen Durchsetzungsvermögen braucht man vor allem die passende Strategie, um siegreich zu sein.

Paulus scheint dies zu bestätigen, wobei für den Gläubigen gilt:

Wir leben zwar als schwacher Mensch, aber wir führen unseren Kampf nicht nach Menschenart.

Die Bibel. (BB)

Mit Menschenart meint Paulus genau das: Das Leben ist ein Kampf, in dem man neben Durchsetzungsvermögen vor allem auch die passende Strategie benötigt. Es ist von einem Kampf die Rede. Im griechischen Wort steckt unser Wort Strategie. Der Kommandant einer Armee war der Stratege. Die Soldaten waren diejenigen, die diese Strategie umzusetzen hatten. So beschreibt Paulus das Leben auf dieser Welt. Es ist ein Kampf, wo sich derjenige mit der besten Strategie und der meisten Power durchsetzt!

Dagegen wirken wir Christen erbärmlich: Wir leben als schwacher Mensch. Wir machen ganz bewusst bei diesem Spiel Survival of the fittest bewusst nicht mit, weil es am Ende einfach nicht stimmt! Am Ende ist es nicht die Strategie, dass der stärkere Mensch sich durchsetzt, sondern der starke Gott. Es ist Jesus der alle Macht hat (Mt 28,18), es ist Jesus, der sich am Ende als Sieger durchsetzt (Phil 2,9-11), und es sind seine Nachfolger, die mit ihm siegreich sein werden (1 Kor 15,57; 2 Kor 2,14; Offb 15,2).

Im Jetzt werden wir als schwache Menschen wahrgenommen. Wir sind ehrlich, treu, zuverlässig, stehen auch zu unseren Schwächen und Fehlern. Wir leben nach dem Doppelgebot der Liebe (Mt 22,37-39). Wir passen damit nicht hinein, in eine Gesellschaft, in der das Recht des Stärkeren, das Durchboxen und der Egoismus regiert (1 Kor 4,10).

Aber das ist genau die richtige Strategie des Sieges: Nicht ich bin stark, sondern der, der in mir lebt, regiert und durch mich siegt (2 Kor 12,10). Es gilt: Was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er zuschanden mache, was stark ist (1 Kor 1,27).