Ab wann ist ein Mensch ein Sünder? Gibt es eine kindliche Unschuld, wie es von manchen Psychologen und Religionen behauptet wird? Die Fähigkeit zwischen Gut und Böser, Richtig und Falsch unterscheiden zu können, entwickele sich erst später.

David gibt uns einen nüchternen Blick. Paulus bestätigt dies im Neuen Testament.

Ja, in Sünde bin ich geboren. Die Sünde bestimmt mein Dasein, seit meine Mutter mich empfangen hat.

Die Bibel. (BB)

David schreibt diesen Psalm, nachdem ihn der Prophet Nathan mit seinem Ehebruch mit Batseba und dem Mord an Urija, deren Mann, konfrontiert (Ps 51,1). Nach seinem aufrichtigen Bekennen muss er feststellen, dass es nicht die einzelne Sünde ist, die ihn zu Fall bringt. Sünde ist nicht nur die einzelne moralisch falsche Tat, sondern sie ist ein Zustand, unter dem wir Menschen sind, und zwar von Geburt an. Die einzelnen Sünden, die wir begehen, sind nur eine Auswirkung unseres sündigen Zustandes.

David schließt also die kindliche Unschuld aus. Wir sind von Geburt an Sünder. In Sünde bin ich geboren. Paulus spricht davon, dass dies für alle Menschen gilt. Sie sind allesamt Sünder (Röm 3,23), wobei er von unserem Zustand spricht, nicht einer bestimmten Sünde. Wir sind unter dem Gesetz der Sünde (Röm 8,2), das unweigerlich den Tod, die ewige Trennung von Gott, zur Folge hat (Röm 6,23).

Es sind nicht die schlechten Umstände, die mich zur Sünde verleiten, sondern ich selbst. Es nützt nichts, die Umstände verbessern zu wollen, damit wir aufhören zu sündigen. David zeigt nicht mit dem Finger auf Batseba. Warum musste sie ausgerechnet auf dem Dach baden, wo es David sehen konnte? Warum hat sie überhaupt zugestimmt, dass sie und David miteinander schliefen? Nein, David schiebt die Schuld nicht von sich, sondern bekennt seine Sünde und erkennt seinen sündigen Zustand von Geburt an. Nur Gott selbst kann ihm helfen. Er sucht Vergebung bei Gott, ein reines Herz (Ps 51,12), und bittet Gott um eine neue Chance (Ps 51,13).

Das ist der einzige und richtige Weg mit unserer Sünde und unserer Sündhaftigkeit umzugehen. Ich komme gleich zu Gott. In Jesus hat er einen Weg bereitet, dass ich Vergebung der Sünden und Versöhnung mit ihm erhalte (Röm 5,11; 2 Kor 5,19). Nehme ich dieses Angebot an?