Manche behaupten, dass der Gott des Alten Testaments ein anderer ist, als der des Neuen Testament. Im Alten hätten wir es mit einem Gott des Gerichts zu tun, im Neuen dagegen mit einem Gott der Liebe. Jesus, der ja auch Gott ist, ändert sich aber nicht, weder in Vergangenheit, Gegenwart noch Zukunft (Hebr 13,8).
Auch manche Prinzipien hätten sich vom Alten zum Neuen Testament geändert. So fordere Gott im Alten die Einhaltung der Gesetze, um gerecht zu werden, im Neuen sei es der Glaube an Jesus, der gerecht macht. Das stimmt auch nicht. Die Bibel ist da schon ganz am Anfang sehr deutlich:
Bei Abraham gab es die Gesetze noch überhaupt nicht. Allein sein Glaube an Gott und seine Verheißungen machten ihn gerecht. Paulus bestätigt das im Neuen Testament (Röm 4,3-4.9; Gal 3,6), ebenso Jakobus (Jak 2,23), wobei er im nächsten Vers anfügt: So seht ihr nun, dass der Mensch durch Werke gerecht wird, nicht durch Glauben allein. Das hört sich vielleicht nach dem Gegenteil an, aber was Jakobus aussagt, ist, dass einem lebendigen Glauben auch Werke folgen, nicht die eigenen, sondern Jesus kommt im Gläubigen voll zum Wirken seiner Werke. An andere Stelle im Alten Testament wird ebenso gesagt, der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben (Hab 2,4).
Es ist also im Alten wie im Neuen Testament dasselbe Prinzip. Auch ist es im Alten wie im Neuen Testament derselbe Gott. Er ist im Alten Testament ein Gott der Liebe (5 Mose 4,37; 7,8.13; 10,15.18; 23,6; 33,3; Jes 41,8; Jer 31,3; Mal 1,2) wie im Neuen (Joh 3,16; Röm 5,8). Gott ist derselbe, er ist absolut zuverlässig. Auch was er sagt, ist zuverlässig und wahr. Er schwankt nie und seine Worte gelten immer.
Auf diesen Gott kann ich mich deshalb absolut verlassen. Was er sagt, gilt. Wie er war, ist er jetzt und so wird er immer sein. Keine Schwankungen, keine Launen, kein Ich hab’s mir doch anders überlegt! Und deshalb galt für Abraham dieses Prinzip, das sich bis heute nicht geändert hat: Abram glaubte dem Herrn und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit. Es gilt auch dir und mir.