Viele von uns sind Weltmeister, wenn es darum geht, Dinge vor sich herzuschieben. Das schwierige Telefonat, die Einkommensteuererklärung und einen Termin beim Zahnarzt ausmachen, das sind typische Beispiele unserer Aufschieberitis. Es sind oft Dinge, die uns Angst machen, die wie ein unüberwindbarer Berg vor uns stehen. Im Nachhinein stellen wir dann fest, dass es gar nicht so schlimm war.

Mit solchen Riesen im wörtlichen Sinne hatte es Israel zu tun. Vielleicht erinnern wir uns daran, dass das Riesengeschlecht der Anakiter als ein Grund aufgeführt wurde, warum das Volk 40 Jahre zuvor nicht in das verheißene Land einziehen wollte (Num 13,33). Es hatte Angst. Josua, der damals zusammen mit Kaleb anderer Meinung war (Num 14,6-9), eroberte nun mit der neuen Generation das verheißene Land

und ließ keine Anakiter übrig im Lande der Israeliten außer in Gaza, in ‍‍Gat, in Aschdod; dort blieben einige von ihnen übrig.

Die Bibel. (LU84)

Problem gelöst. Zwar begegnet uns Josua immer wieder als ängstlicher Mensch, aber, im Gegensatz zu manch anderen, hat er immer auf Gott vertraut. Er hat das gelebt, was er damals behauptet hatte: Fallt nur nicht ab vom Herrn und fürchtet euch vor dem Volk dieses Landes nicht, denn wir wollen sie wie Brot auffressen. Es ist ihr Schutz von ihnen gewichen, der Herr aber ist mit uns. Fürchtet euch nicht vor ihnen (Num 14,9)!

Einer der Riesen, die übrig geblieben sind, begegnen uns später nochmals. Die Kampfmaschine Goliat, den David mit nur einer Schleuder und fünf Kieselsteinen besiegte, war auch aus Gat und wegen seiner Größe von umgerechnet 2,84 m wahrscheinlich aus dem Geschlecht der Anakiter (1 Sam 17,4). David hatte Goliat mit derselben Grundhaltung wie der des Josua besiegt: nämlich mit Gottvertrauen (1 Sam 17,45-47).

Ich darf Gott all meine Probleme und Sorgen, die scheinbar unüberwindbaren Berge, meine Riesen, anbefehlen. Im Glauben, dass Jesus größer als alle meine Herausforderungen ist, darf ich voller Zuversicht durch meinen Alltag gehen. Wenn Gott will, dass ich etwas in seinem Willen tu, eine von ihm angewiesenen Aufgabe übernehme, dann darf ich auch gewiss sein, dass er für mich kämpft und den Sieg erringt. In Jesus hat er ja auch den letzten Riesen, den Tod, besiegt (1 Kor 15,55-57).