Männer – wie haben sie zu sein? Herbert Grönemeyer hat diese Frage schon 1984 gestellt: Wann ist ein Mann ein Mann? Wann sind Männer echte Männer? Unsere westliche Gesellschaft hat uns im 20. Jahrhundert vermittelt: Sei stark. Du kriegst das hin! Sei kein Weichei!

David war definitiv kein Weichei! Er war ein Star. Die jungend Frauen schwärmten von ihm. Wenn es damals schon Bravo-Poster gegeben hätte, wäre sein Bild in vielen Schlafzimmern junger Frauen gehangen. Sie jubelten ihm zu: Saul hat tausend erschlagen, aber David zehntausend (1 Sam 18,7). Er war nicht nur gut aussehend (1 Sam 16,12), sondern auch ein echter Kerl! Er war erfolgreich und war sich nicht zu schade, in den Krieg zu ziehen.

Aber David wusste, wem er den Erfolg im Krieg, sein gutes Aussehen, seine Beliebtheit bei den Frauen und seine Erfolgsgeschichte vom Hirten zum König zu verdanken hatte. Es war nicht sein Verdienst, sondern Gott hat in seinem Leben gehandelt und gewirkt.

Doch meine Augen richten sich auf dich, HERR! Nur bei dir, mein Herr, suche ich Zuflucht. Gib mein Leben nicht preis!

Die Bibel. (BB)

David schaute nicht in den Spiegel, um seine Größe und Schönheit zu betrachten, sondern er schaute auf Gott, dem er alles zu verdanken hatte. David hatte auch viele andere Stunden, die nicht von weiblichen Nachfolgern, die ihm zujubelten, sondern von einem entschlossenen Verfolger, der ihn umbringen wollte, geprägt. Er hatte nicht nur Erfolg, sondern vermasselte selbst so einiges, und war Gott ungehorsam. Er hatte andere Könige zu fürchten, die ihn töten wollten. Er litt unter der Verantwortung, die er für jeden Einzelnen seines Volkes spürte.

Das mag ich an David: Egal ob er Erfolg oder Todesangst hatte, er richtete seine Augen auf den HERRN. Er wusste, dass Gott ihm den Sieg über gefährliche Tiere, die seine Herde bedrohten, gegeben hatte (1 Sam 17,37). So konnte er auch Goliat begegnen und wusste, dass Gott ihm den Sieg gegen diese bedrohliche Kampfmaschine geben würde (1 Sam 17,46). Er wusste, wer ihn bei seiner Verfolgung beschützt hatte, und war sich dessen bewusst, dass ihn Gott zum König gemacht hatte.

Das möchte ich in allen Lebenslagen von David lernen. Ich möchte immer meine Augen auf Gott richten, nicht auf mich.