Menschen beeinflussen auch unseren Werdegang, egal ob das die Eltern, Geschwister, Freunde, Erzieher, Lehrer, Arbeitgeber, Pastoren, Politiker oder irgendwelche andere Menschen sind. Ich war zum Beispiel noch verpflichtet, meinen Grundwehrdienst zu leisten. Währenddessen wurde ein neues Gesetz verabschiedet, welches sagte, dass wenn zwei Brüder schon gedient haben, der dritte seinen Grundwehrdienst nicht mehr ableisten musste. Nach acht Monaten war ich raus!
Den Anschein, dass andere unseren Weg entscheidend beeinflussen, bekommen wir auch, wenn wir den Streit zwischen Abrahams und Lots Viehhirten anschauen (Gen 13,7). Zu viel Vieh, zu wenig Platz! Abraham hat eine Idee.
Liegt nicht das ganze Land vor dir? Es ist besser, wenn wir uns trennen. Wenn du nach links willst, gehe ich nach rechts. Willst du aber nach rechts, dann gehe ich nach links.«
Die Bibel. (BB)
Abraham lässt Lot die Entscheidung treffen. Er macht sich in gewisser Weise von ihm abhängig und Lots Entscheidung hat einen großen Einfluss auf seinen weiteren Lebensweg. Lot wählt das fruchtbare Land mit genügend Wasser für das Vieh (Gen 13,10-11). Abraham bliebe scheinbar mit dem schlechteren Land zurück. Es war eher trocken. So musste er und später sein Sohn Isaak ständig Brunnen bauen, um an Wasser zu gelangen (Gen 21,30; 26,15.21-22.25.32). Abraham hatte den scheinbar schlechteren Deal gemacht. Und das selbst verschuldet. Hätte er mal seine Ellenbogen eingesetzt und das Meiste für sich rausgeholt!
Ein zweiter Blick offenbart aber Folgendes: Lot hatte zwar das fruchtbarere Stück Land ausgewählt, aber eben auch eine ansässige Bevölkerung, die sehr gottlos war (Gen 13,13). Wir wissen, wie die Geschichte mit Sodom ausgegangen ist (Gen 19)!
Außerdem hatte sich Abraham gar nicht von Lot abhängig gemacht. Er vertraute ganz dem HERRN. Es war doch Gott, der ihm das Land Kanaan schon versprochen hatte (Gen 12,7). Dieser Versprechen wiederholt Gott auch im Anschluss an die Trennungsgeschichte von Abraham und Lot (Gen 13,14-17).
Scheinbar sind es Menschen, die maßgeblich unseren Lebensweg beeinflussen und mitbestimmen, aber eigentlich ist es Gott. Er ist es letztlich, der genau unseren Weg kennt, auch unsere Vergangenheit. Egal, ob mich Menschen in meiner Vergangenheit positiv oder negativ geprägt haben, Gott kann und will dies zum Guten gebrauchen. Deswegen will ich Gott danken, dass er es letztlich ist, der mein Leben lenkt.