Details sind wichtig, werden aber oft überlesen. Wer liest schon die AGBs? Das Buch Chronik berichtet nur über die positiven Ereignisse aus Davids Lebens. Das ist auch in Ordnung, erkennen wir doch, wie Gott einen Menschen gebraucht, der ihm vertraut. David war ein wichtiger Baustein im Plan Gottes. Er wurde von Gott gebraucht, um das Versprechen an Abraham, Wirklichkeit werden zu lassen. David und sein Sohn Salomon stehen für eine große Nation, die Gott Abraham verheißen hatte. Aber wir sollten das ganze Bild im Blick haben und die Details nicht überlesen.
Es kam der Jahreswechsel. Das war die Zeit, in der die Könige Feldzüge unternahmen. Joab führte die Streitkräfte. Er verwüstete das Land der Ammoniter, zog weiter und belagerte Rabba. Während David selbst in Jerusalem blieb, eroberte Joab die Stadt Rabba und zerstörte sie.
Die Bibel. (BB)
Wir lesen von der Zerstörung der Stadt Rabba, die heutige jordanische Hauptstadt Amman. Ein kleines Detail wird dabei schnell überlesen: Während David selbst in Jerusalem blieb. Was ist daran so wichtig? Nun, es handelt sich um das Ereignis, das in 2 Sam 11,1-5 genau beschrieben wird. Es war wohl die schwärzeste Stunde in Davids Leben, ein Ereignis, das er wohl gerne selbst aus seinem Lebenslauf gelöscht hätte, der Ehebruch mit Batseba.
Diese Begebenheit hatte einen ganzen Rattenschwanz an negativen Ereignissen zur Folge. David wollte das Ganze vertuschen, was letztlich in einem Auftragsmord des Ehemanns der Batseba, der Urijas, endete (2 Sam 11,6-27). Das Kind, das durch den Ehebruch gezeugt wurde, starb (2 Sam 12,15-19). Mit David, seiner Familie und seinem ganzen Königreich ging es bergab: Vergewaltigung und Blutrache innerhalb der eigenen Familie (2 Sam 13), ein Machtumsturz-Versuch des eigenen Sohnes mit anschließender Flucht von David (2 Sam 15) und vieles mehr (2 Sam 16,22; 18,14; 20,1-2).
Wo nahm es seinen Anfang? David war nicht dort, wo er sein sollte. Anstatt auf dem Kriegsfeld bei seinen Soldaten zu sein, machte er es sich in Jerusalem bequem. Anstatt in Gottes Willen zu sein und gegen Israels Feinde zu kämpfen, folgte er lieber seinem eigenen Willen. So mancher Christen ist gescheitert. Er hat gut angefangen, aber irgendwann wurde er bequem. In welchem Bereich bin ich in Gefahr, bequem zu werden? Was tue ich dagegen?