Buße ist ein frommes Wort, das in unserem Sprachgebrauch nicht groß vorkommt. Mir fällt da nur der Bußgeldkatalog ein. Aber Buße ist in der Bibel ein zentrales Thema. Petrus erwähnt dieses Wort in einer seiner Predigten.
So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden getilgt werden,
Die Bibel. (LU84)
Buße kommt gleich zweimal in diesem Vers vor. Man könnte übersetzen: Tut Buße (metanoeō) und tut Buße (epistrephō). Beide Wörter können zunächst einmal mit umkehren übersetzt werden. Es handelt sich um eine 180-Grad-Wende, eine Kehrtwende, die jemand vollzieht. Man ist im Leben in der falschen, in der entgegengesetzten Richtung unterwegs und dreht jetzt um. Was veranlasst einen, plötzlich umzukehren?
Zunächst mal ist unser Verstand gefragt. Das hat nichts mit Intelligenz zu tun, sondern mit der Erkenntnis, sein Leben ändern zu müssen. In metanoeō steckt das Wort für Verstand, Vernunft und das Denken drin und heißt den Sinn ändern. Ich muss zunächst einmal erkennen, dass ich mein Leben bisher in die falsche Richtung gesteuert habe. Ich habe bislang nicht umgedreht, ich weiß nur, dass ich umkehren sollte. Der Doktor sagt mir, dass ich die Ernährung komplett umstellen und mich regelmäßig sportlich betätigen muss. Jetzt weiß und erkenne ich das. Ob ich es auch tue, steht auf einem anderen Blatt.
Hier kommt der zweite Begriff von Buße ins Spiel. Epistrephō kann neben umkehren auch mit sich wenden, sich umwenden oder sich umdrehen übersetzt werden. Es betont die eigentliche Tat, das Tun, das praktische Ausführen der Buße. Mein Wille ist gefragt. Will ich das? Drehe ich tatsächlich um? Setzte ich das in die Praxis um? Im obigen Beispiel verrät ein Blick in den Kühlschrank, ob ich wirklich Buße getan habe. Man sieht mich regelmäßig beim Radfahren oder Joggen. Irgendwann wird man es auch an meinem äußeren Erscheinungsbild und ich auf der Waage bemerken!
Bei meiner Bekehrung oder Buße ist also beides nötig. Die Erkenntnis, dass ich ein neues Leben mit Jesus beginnen muss und das tatsächliche Tun, was sich dann auch in meinem veränderten Lebensstil widerspiegelt. Mein Verstand und mein Wille sind gefragt. Das Gefühl folgt dann. So wie es ein gutes Gefühl ist, einen schlankeren Körper im Spiegel und eine kleinere Zahl auf der Waage zu sehen!